Paris. Bundesaußenminister Guido Westerwelle hat darauf verzichtet, bei seinem Antrittsbesuch in Paris mit Französischkenntnissen zu glänzen. Im Urlaub könne er sich verständigen, sagte Westerwelle, aber Kollege Bernard Koucher wolle er sein radebrechendes Französisch nicht zumuten.

Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP) hat von seinen Französischkenntnissen bei seinem Antrittsbesuch in Paris lieber nicht Gebrauch gemacht. «Ich komme im Urlaub in Frankreich einigermaßen durch, ohne zu verhungern und zu verdursten», sagte Westerwelle am Montag nach einem Gespräch mit seinem französischen Kollegen Bernard Kouchner. «Aber es ist so radebrechend, dass ich Ihnen nicht eine Kostprobe vorführen will.»

Frankreich-Besuch eine Herzensangelegenheit

Der Antrittsbesuch in Frankreich sei eine «Herzensangelegenheit» für ihn, sagte der neue Außenminister. Er habe Frankreich «schon immer bewundert und geliebt». Schon in der Jugend habe seine Generation Freundschaften im Nachbarland geschlossen. «Es ist also weit mehr als ein politischer Besuch», sagte Westerwelle. «Es ist mir eine ganz persönliche Freude.»

Westerwelle war noch vor seiner Nominierung in die Schlagzeilen geraten, weil er einem britischen Journalisten nicht auf Englisch antworten wollte. Der FDP-Politiker hatte den BBC-Reporter in Berlin darauf hingewiesen, dass bei britischen Pressekonferenzen schließlich auch Englisch gesprochen werde. «Wir sind hier in Deutschland», hatte Westerwelle hinzugefügt und sich damit bissige Kommentare in der britischen Presse zugezogen. Tage später begrüßte Westerwelle die wartenden Journalisten bei der FDP-Präsidiumssitzung in Berlin demonstrativ auf Englisch und Französisch mit den Worten «Welcome» und «Bienvenue». (afp)