Peshawar. Direkt zu Beginn des Besuchs von US-Außenministerin Hillary Clinton in Pakistan sind bei einem Autobomben-Anschlag in Peshawar mindestens 80 Menschen gestorben. Dutzende wurden durch eine Explosion auf einem belebten Markt verletzt.
Ein verheerender Bombenanschlag hat in Pakistan mindestens 80 Menschen in den Tod gerissen, über 200 weitere wurden nach offiziellen Angaben verwundet. Der Anschlag auf einem belebten Markt in der nordpakistanischen Stadt Peshawar stand offenkundig in Zusammenhang mit dem Besuch von US-Außenministerin Hillary Clinton, die wenige Stunden zuvor in der Hauptstadt Islamabad eingetroffen war, um der prowestlichen Regierung im Kampf gegen den Terrorismus den Rücken zu stärken.
Islamische Extremisten als Täter vermutet
Hinter dem Blutbad werden islamische Extremisten vermutet, gegen die die Regierung zur Zeit im Norden eine Großoffensive führt. Die Explosion am Mittwoch setzte dutzende Läden in Brand. Der Markt ist für Frauen reserviert. Es wird deshalb vermutet, dass unter den Opfern viele Frauen sind. In den Trümmern saßen Verletzte, andere versuchten, Menschen aus den zusammengestürzten Gebäuden zu ziehen. Ein zweistöckiges Haus stürzte ein, als die Feuerwehr es zu löschen versuchte.
Zunächst bekannte sich niemand zu dem Attentat. Peshawar war in diesem Monat bereits drei Mal Ort blutiger Anschläge. Insgesamt gab es im Oktober zehn schwere Anschläge oder Angriffe von Extremisten, bei denen über 250 Menschen getötet wurden. Zumeist waren die Sicherheitskräfte das Ziel, oft fielen aber auch Zivilpersonen der Gewalt zum Opfer. Die Extremisten wollen damit anscheinend Furcht unter der Bevölkerung verbreiten, um die Unterstützung für die Regierung zu schwächen.
Die radikalislamischen Taliban haben der Regierung mit weiteren Anschlägen gedroht, sollte die Armee nicht ihre Offensive in Süd-Waziristan stoppen. Die Regierung hat rund 30.000 Soldaten in die Stammesgebiete an der Grenze zu Afghanistan geschickt, um die Taliban aus ihren Hochburgen zu vertreiben.
Zwtl: Clinton lobt Regierung für hartes Vorgehen
Der Anschlag ereignete sich zum Beginn von Clintons dreitägigem Besuch in Pakistan. Auf dem Flug lobte die US-Außenministerin die Regierung für deren hartes Vorgehen gegen die Aufständischen. Mit ihrem Besuch wolle sie die Unterstützung der USA für Pakistan ausdrücken. Dies betreffe die Zusammenarbeit zwischen beiden Ländern auf verschiedenen Gebieten. Dabei gehe es nicht nur um Sicherheitsfragen und die Bekämpfung des Terrorismus. Wichtig sei auch, dass die USA in den Beziehungen zu Pakistan Themen wie Bildung, Energie und Beschäftigung stärker berücksichtigten. (ap)