Berlin/New York. .

Am kommenden Montag wird der siebenmilliardste Mensch geboren. Nachdem die Sechs-Milliarden-Hürde 1999 übersprungen wurde, hat es demnach nur zwölf Jahre gedauert, bis eine weitere Milliarde hinzukam. Jedes Jahr wächst die Bevölkerung der Welt derzeit in der Größenordnung der Bevölkerung Deutschlands (rund 80 Millionen).

Auf diese Voraussage ihrer Statistiker haben der Bevölkerungsfonds der Vereinten Nationen (UNFPA) und die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (DSW) bei der Vorstellung des Weltbevölkerungsberichts 2011 hingewiesen.

Der UN-Bevölkerungsfonds geht davon aus, dass es zur Jahrhundertmitte 9,3 Milliarden und zum kommenden Jahrhundertwechsel mehr als zehn Milliarden Menschen auf der Erde geben wird. Sollte die Zahl der Geburten jedoch in den bevölkerungsreichsten Ländern höher als erwartet ausfallen, seien auch 10,6 Milliarden im Jahr 2050 und 15 Milliarden im Jahr 2100 möglich, erklärten UNFPA und Deutsche Stiftung Weltbevölkerung.

China führt vor Indien

Bevölkerungsreichstes Land ist derzeit China mit 1,35 Milliarden Einwohnern vor Indien mit 1,24 Milliarden. Schon 2025 aber dürfte Indien mit 1,46 Milliarden Einwohnern wegen der Ein-Kind-Politik in China die Nase vorne haben, während China bei voraussichtlich 1,39 Milliarden beinahe stagniert.

Der rasante Anstieg der Weltbevölkerung könne „in mancher Hinsicht als ein Erfolg für die Menschheit“ betrachtet werden, sagte der frühere nigerianische Gesundheitsminister und UNFPA-Chef Babatunde Osotimehin. „Menschen leben heute länger und gesünder.“

Bildung und Verhütung

Der Bevölkerungsfonds und die Stiftung Weltbevölkerung setzen sich aber dafür ein, dass alle Frauen Zugang zu Verhütungsmitteln und zu Bildung haben müssen. Studien weisen darauf hin, dass mit einer besseren Bildung die Zahl der Schwangerschaften sinkt. Die Experten wiesen darauf hin, dass die Rate der Teenagerschwangerschaften in Afrika südlich der Sahara zwischen den Jahren 2000 und 2007 gegen den weltweiten Trend von 119 auf 121 pro tausend Mädchen gestiegen sei.

Die Marke von einer Milliarde Menschen wurde den Berechnungen zufolge im Jahr 1804 erreicht, die weiteren Milliarden-Schritte folgten 1927, 1959, 1974, 1987 und 1999. Derzeit leben 60 Prozent der Menschen in Asien, die Einwohnerzahl dürfte dort im Jahr 2052 mit 5,2 Milliarden ihren Höhepunkt erreichen. In Europa wird der Scheitelpunkt bereits im Jahr 2025 mit 740 Millionen erwartet. Der Trend zur Verstädterung hält weltweit an. Die größten Agglomerationen gibt es zur Zeit um Tokio (36,7 Millionen) und Neu Delhi (22 Millionen Menschen). afp