Berlin. . Berlin.In Deutschland wachsen immer weniger Kinder auf. Die Zahl der unter 18-Jährigen ist seit dem Jahr 2000 um 2,1 Millionen zurückgegangen. Damit ist Deutschland laut Statistik das „kinderärmste Land Europas“.
In Deutschland wachsen immer weniger Kinder auf. Die Zahl der unter 18-Jährigen ist seit dem Jahr 2000 um 2,1 Millionen zurückgegangen. „Deutschland ist das kinderärmste Land Europas“, berichtet der Präsident des Statistischen Bundesamts, Roderich Egeler. Derzeit leben gut 13 Millionen Minderjährige in Deutschland – das sind 16,5 Prozent der Gesamtbevölkerung. Egeler rechnet mit einer Fortführung des Trends. In den kommenden beiden Jahrzehnten werde der Anteil der Kinder an der Bevölkerung bei gleichbleibender Geburtenrate auf 15 Prozent sinken.
Vor allem in den neuen Ländern werden immer weniger Familien gegründet. Hier ging die Zahl der Kinder im letzten Jahrzehnt um fast 30 Prozent zurück. Im Westen hielt sich das Minus mit zehn Prozent dagegen in Grenzen. Egeler zufolge unterscheiden sich die Lebensformen in Ost und West erheblich. In den alten Ländern bilden Ehepaare vier von fünf Familien, 15 Prozent sind Alleinerziehende und sechs Prozent leben in wilder Ehe. In Ostdeutschland sind weniger als 60 Prozent der Eltern verheiratet. Jedes vierte Kind wird allein von der Mutter oder dem Vater groß gezogen und 17 Prozent leben ohne Trauschein.
Jeder Siebte hat wenig Geld
Alleinerziehende und ihre Kinder sind weiterhin besonders stark von Armut bedroht. Während im Bevölkerungsdurchschnitt etwa jeder siebte wenig Geld hat, gilt dies für fast 40 Prozent der Haushalte von partnerlosen Eltern. Als Grenzwert gilt hier EU-weit für 2009 ein Jahreseinkommen von 11 151 Euro.
„Die Versorgung der Kinder mit Grundbedürfnissen wie Kleidung, Mahlzeiten und Spielsachen ist gut“, stellte Egeler fest. Für eine Urlaubsreise fehlen dagegen schon bei mehr als jeder fünften Familie die finanziellen Spielräume. Den Beitrag für einen Sportverein oder die Kosten für Musikunterricht kann jede vierte Familie nicht mehr stemmen.
Eine erfreuliche Entwicklung konnten die Statistiker auch verkünden. Die Zahl der Betreuungsplätze für Kinder wächst kontinuierlich an. Standen vor fünf Jahren im Bundesdurchschnitt nur für 14 Prozent der Kinder im Alter von unter drei Jahren Kitaplätze bereit, sind es heute schon 23 Prozent. Schlusslicht im Ländervergleich ist NRW – mit 14 Prozent.