Bleibt Adolf Sauerland bis zum bitteren Ende? Ist der Panzer um seine Seele
so undurchdringlich? Es scheint so.

Die Chance auf einen sauberen Schnitt und einen respektvollen Abgang hat Duisburgs Oberbürgermeister nach der Loveparade­Tragödie, die er politisch zu verantworten hat, längst verstreichen lassen. Mit fadenscheinigen Argumenten, mit Trotz und einer beängstigenden Ignoranz hat er sich an sein Amt geklammert.

Fast 80 000 Menschen ­haben ihm jetzt schriftlich versichert, dass sie ihn dort nicht mehr sehen möchten. Es waren gewiss auch einige dabei, die ihm einmal ihre Stimme gegeben haben. Wie kalt kann einen das lassen?

Adolf Sauerland bleibt eine Gelegenheit, der mög­lichen Schmach einer ­Abwahl zu entgehen und der Stadt einen letzten Dienst zu erweisen, indem er sie endlich vom Druck befreit. Wird die Zahl der Unterschriften gegen ihn amtlich bestätigt, könnte er zurücktreten. Es ist nicht davon auszugehen, dass er das tun wird.

Sauerland scheint entschlossen, die Wahl durch­zustehen und aus ihr als ­Sieger hervorzugehen. Wer die Wirklichkeit für sich derart filtert, der klammert sich auch an die letzte Hoffnung. Die, dass die nötigen 92 000 Stimmen am Wahltag gegen ihn irgendwie doch nicht ­zusammenkommen.