Jerusalem. . Bei einem israelischen Luftangriff auf den Gazastreifen sind nach Angaben palästinensischer Mediziner mindestens sechs Palästinenser ums Leben gekommen. Zuvor waren bei Angriffen auf israelische Fahrzeuge mehrere Menschen getötet worden.

Nach einer tödlichen Anschlagsserie nahe dem israelischen Badeort Eilat ist die Gewalt in der Region erneut eskaliert. Bei den koordinierten Anschlägen nahe Eilat starben am Donnerstag sieben Israelis und sieben Palästinenser, bei einem anschließenden israelischen Luftangriff auf den Gazastreifen wurden sechs Palästinenser getötet. Politiker aus aller Welt verurteilten die Gewalt und riefen zur Mäßigung auf.

Nach Angaben eines Armeesprechers töteten bewaffnete Täter bei den Angriffen auf einen Bus und zwei weitere Fahrzeuge sechs israelische Zivilisten und einen Soldaten. Bei den Toten handelte es sich dem israelischen Armeerundfunk zufolge um zwei Frauen und fünf Männer, mehr als 25 Menschen wurden verletzt.

Netanjahu kündigt "entsprechende Antwort" an

Der erste Angriff galt einem Linienbus, der nahe der ägyptischen Grenze mit Schnellfeuerwaffen beschossen wurde. Eine halbe Stunde später wurde ein zu Hilfe gekommenes Militärfahrzeug mit einer ferngesteuerten Bombe attackiert. Der blutigste Anschlag mit fünf Toten ereignete sich etwa eine Stunde nach dem ersten, als ein privates Fahrzeug in der Grenzregion zu Jordanien von einer panzerbrechenden Rakete getroffen wurde. Bei Schusswechseln zwischen den Bewaffneten und der Polizei kamen nach Angaben des Militärsprechers zudem sieben Angreifer ums Leben.

Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu erklärte, sein Land werde den "Anschlag auf die Souveränität des Staats entsprechend beantworten". Netanjahus Sprecher Mark Regev sagte, es gebe "konkrete Hinweise" auf Täter aus dem Gazastreifen. "Der Ursprung der Terroranschläge ist Gaza, und wir werden dagegen mit all unserer Kraft und Entschlossenheit vorgehen", erklärte auch Verteidigungsminister Ehud Barak und sprach von einem "ernsten Terrorangriff".

Hamas bestreitet Verwicklung in die Angriffe

Die im Gazastreifen regierende Palästinenserorganisation Hamas bestritt jede Verwicklung in die Angriffe. Bei einem israelischen Luftangriff auf den Gazastreifen wenige Stunden nach den Anschlägen wurden nach Angaben palästinensischer Mediziner in Rafah mindestens sechs Menschen getötet. Unter den Toten befand sich laut Augenzeugen auch ein Anführer der palästinensischen Volkswiderstandskomitees. Barak bestätigte, dass sich der israelische Beschuss gegen die bewaffnete Gruppe gerichtet habe.

Die US-Regierung verurteilte die "brutalen" Anschläge in Israel. Deren Hintermänner müssten zur Rechenschaft gezogen werden, sagte Regierungssprecher Jay Carney. US-Außenministerin Hillary Clinton rief Ägypten dazu auf, für die Sicherheit seiner Grenze zu Israel zu sorgen. UN-Generalsekretär Ban Ki Moon warnte vor einer Eskalation. Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP) erklärte, der Friedensprozess dürfe "nicht durch Terror und Gewalt torpediert werden".Bei einem israelischen Luftangriff auf den Gazastreifen sind nach Angaben palästinensischer Mediziner mindestens sechs Palästinenser ums Leben gekommen. Aus israelischen Militärkreisen hieß es, kurz nach der tödlichen Anschlagsserie auf Fahrzeuge nahe dem israelischen Badeort Eilat habe es Luftangriffe auf den Gazastreifen gegeben. UN-Generalsekretär Ban Ki Moon warnte Israel und Palästinenser unterdessen vor einer Eskalation.

Die ägyptische Armee hat vor wenigen Tagen im Norden des Sinai einen großangelegten Militäreinsatz gegen militante Gruppen gestartet, die dort seit dem Sturz von Präsident Husni Mubarak Mitte Februar verstärkt aktiv sind. (afp)