Stockholm/Oslo. . Der Attentäter Anders Behring Breivik war Mitglied der rechtspopulistischen Freiheitspartei. Deren Vorsitzende Stiv Jensen hat jetzt ein Problem – auch weil sie in den letzten Tagen jedes Fingerspitzengefühl vermissen ließ.

Die Anschläge von Oslo und Utöya werden zur Belastung für die erfolgsverwöhnten norwegischen Rechtspopulisten. Der Chefin der Fortschrittspartei (FRP), Siv Jensen unterlief jetzt ein Faux-Pas, als sie zu Anders Behring Breivik und seinen Taten Stellung nehmen sollte: „Das, was passiert ist, ist abscheuerregend“, sagte sie.

Fügte dann aber hinzu, dass es ganz „genauso abscheuerregend“ sei, dass Medien und politische Gegner nun versuchten, Breiviks Terrortat mit ihrer Partei zu verbinden. Diese Äußerung fanden viele Norweger unanständig, sie könnte die Partei noch teuer zu stehen kommen.

Für Jensen muss es einem Alptraum gleichgekommen sein, als ihr Mitgliederregister bestätigte, dass der Massenmörder und Moslemhasser Breivik Jahre lang ein äußerst engagiertes Jungmitglied ihrer Partei gewesen war und sein blutiger Plan schon in jenen Jahren Konturen angenommen hat. 2002 war Breivik gar Vorsitzender einer Stadtteilgruppe der FRP. Auch wenn Jensen sich sonst nicht davor scheut, mit einwanderungskritischen Stellungnahmen die Stimmung im Lande gegen Moslems aufzuheizen, will sie diesem Thema nun nicht zu viel Platz einräumen.

Die Populisten liegen bei 30 Prozent

Die FRP ist mit Umfragewerten von 30 Prozent die zweitstärkste politische Kraft in Norwegen. Sie ist bemüht, stubenrein zu werden und mitzuregieren. Ihren Stimmenzulauf bekommt sie ohnehin nicht über die Ausländerpolitik, sondern vor allem durch die Forderung, die für die Zukunftssicherung Norwegens angesparten Öl-Milliarden sollten direkt an die Bürger verschenkt werden.

In der Einwanderungsfrage hingegen war die FRP dem Moslemhasser Breivik zu lasch. Er, der im Internet angab, er könne „eigentlich keiner Fliege was zu Leide“ tun und sei dennoch achtmal von Moslems in Oslo angegriffen worden, fühlte sich von der Partei nicht mehr vertreten.

Das Grauen von Utoeya

So idyllisches war es in dem Feriencamp in Utöya ...
So idyllisches war es in dem Feriencamp in Utöya ... © AP
... vor dem Amoklauf. Mindestens ...
... vor dem Amoklauf. Mindestens ... © AP
... 84 Menschen kamen bei dem ...
... 84 Menschen kamen bei dem ... © AP
... Massaker ums Leben.
... Massaker ums Leben. © AP
Der 32-jährige Anders B. hat sich offenbar als Polizist verkleidet Zutritt zu einem Jugendcamp auf der Insel Utoyea verschafft. Augenzeugen hören Schüsse. Es dauert 30 Minuten bis die Polizei eintrifft.
Der 32-jährige Anders B. hat sich offenbar als Polizist verkleidet Zutritt zu einem Jugendcamp auf der Insel Utoyea verschafft. Augenzeugen hören Schüsse. Es dauert 30 Minuten bis die Polizei eintrifft. © AFP
Die Beamten finden ein Blutbaad vor: 84 Jugendliche wurden erschossen. Hunderte versuchten übers Wasser zu fliehen ...
Die Beamten finden ein Blutbaad vor: 84 Jugendliche wurden erschossen. Hunderte versuchten übers Wasser zu fliehen ... © REUTERS
Der Mörder
Der Mörder "schoss und schoss und schoss", wie eine Zeugin berichtet. © REUTERS
Durch die Schießerei alarmiert eilen erste Schiffe aus der Nachbarschaft herbei, um zu helfen.
Durch die Schießerei alarmiert eilen erste Schiffe aus der Nachbarschaft herbei, um zu helfen. © AFP
Polizei und Rettungseinheiten suchen weiterhin nach Opfern und Verletzten auf und rund um die Insel.
Polizei und Rettungseinheiten suchen weiterhin nach Opfern und Verletzten auf und rund um die Insel. © AFP
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Opfer und Verletzte werden geborgen.
Opfer und Verletzte werden geborgen. © AFP
Opfer und Verletzte werden geborgen.
Opfer und Verletzte werden geborgen. © AFP
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Retter und Gerettete - völlig schockiert
Retter und Gerettete - völlig schockiert © Scanpix
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Retter und Gerettete - völlig schockiert © REUTERS
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Retter und Gerettete - völlig schockiert © REUTERS
Retter und Gerettete - völlig schockiert
Retter und Gerettete - völlig schockiert © REUTERS
Retter und Gerettete - völlig schockiert
Retter und Gerettete - völlig schockiert © REUTERS
Retter und Gerettete - völlig schockiert
Retter und Gerettete - völlig schockiert © REUTERS
Retter und Gerettete - völlig schockiert
Retter und Gerettete - völlig schockiert © REUTERS
Retter und Gerettete - völlig schockiert
Retter und Gerettete - völlig schockiert © REUTERS
Retter und Gerettete - völlig schockiert
Retter und Gerettete - völlig schockiert © REUTERS
Retter und Gerettete - völlig schockiert
Retter und Gerettete - völlig schockiert © AFP
Der Täter: Anders Behring Breivik.
Der Täter: Anders Behring Breivik. © REUTERS
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