Washington.
Der Internationale Währungsfonds (IWF) ist Ziel eines Hacker-Angriffs geworden. Der Fonds habe Ermittlungen eingeleitet, bestätigte ein Sprecher. Laut Mitarbeitern soll der Angriff ausgeklügelt und schwerwiegend gewesen sein.
Der Internationale Währungsfonds (IWF) geht einem Hackerangriff auf seine Computersysteme nach. Die Organisation sei voll funktionsfähig, sagte IWF-Sprecher David Hawley. Er lehnte es aber ab, weitere Einzelheiten zu dem „IT-Vorfall“ - wie er es nannte - zu machen. So wollte sich Hawley weder zum Umfang, noch zu der Art des Angriffs äußern, noch wollte er sagen, ob sensible Daten entwendet wurden. Der IWF verfügt über vertrauliche Informationen von Ländern, die in finanziellen Schwierigkeiten stecken. Der Fonds hatte seine Mitarbeiter am Mittwoch über die Attacke informiert, aber keine öffentliche Stellungnahme abgegeben.
Die „New York Times“ zitierte ungenannte IWF-Vertreter mit der Aussage, dass der Angriff ausgeklügelt und schwerwiegend sei. „Das war ein äußerst massiver Angriff“, sagte ein hochrangiger Mitarbeiter der Tageszeitung. Dieser habe sich bereits in den vergangenen Monaten und damit vor der Festnahme des ehemaligen IWF-Chefs Dominique Strauss-Kahn wegen des Vorwurfs der Vergewaltigung eines New Yorker Zimmermädchens ereignet.
Als Reaktion auf den Hackerangriff auf den IWF kappte die Weltbank nach Angaben eines Angestellten eine IT-Verbindung, über die die zwei Organisationen nicht geheime Informationen austauschen. Der Schritt sei „aus großer Vorsicht“ heraus erfolgt, hieß es.
Der IWF ist eine Art globale Finanzfeuerwehr und unterstützt hochverschuldete Staaten mit Krediten, wobei das Empfängerland im Gegenzug meist unpopuläre Reformen umsetzen muss. Die Mitarbeiter des IWF erhalten dabei in der Regel Zugang zu sensiblen Wirtschaftsdaten des jeweiligen Landes. In der Organisation sind 187 Mitgliedsstaaten vertreten. (dapd/rtr)