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Facebook hat stillschweigend eine Funktion zur Identifizierung von Personen auf Fotos eingeführt. Datenschutz-Experten werfen dem Netzwerk vor, heimlich die Privatsphäre der Nutzer zu untergraben.

Die Freischaltung einer automatischen Gesichtserkennung bei Facebook hat Datenschützer auf den Plan gerufen. Nachdem das weltgrößte soziale Netz stillschweigend eine Funktion zur Identifizierung von Personen auf Fotos auf fast alle Länder ausweitete, äußerten Experten Datenschutzbedenken. „Wieder einmal scheint es, dass Facebook die Online-Privatsphäre seiner Nutzer heimlich untergraben hat“, schrieb Analyst Graham Cluley im Unternehmensblog der Sicherheitsfirma Sophos am Mittwoch. Marc Rotenberg, Präsident der gemeinnützigen Interessengruppe Electronic Privacy, kritisierte, dass Facebook-Mitglieder nicht die Möglichkeit hätten, selbst zu entscheiden, ob sie den neuen Service nutzen wollten oder nicht. Die Gesichtserkennung werde stattdessen automatisch aktiviert. Wer darauf verzichten wolle, müsse das Angebot ausschalten.

Facebook, mit mehr als 500 Millionen Nutzern weltweit, hatte die Gesichtserkennung im Dezember in den USA eingeführt. Am Dienstag erklärte der von Mark Zuckerberg gegründete Konzern, diesen Service auf die „meisten Länder“ ausgeweitet zu haben. Laut Facebook erfolgt die Identifizierung von Personen nur bei neu hochgeladenen Fotos. Google und Apple bieten mit Picasa beziehungsweise iPhoto die Gesichtserkennung bereits an. Bei iPhoto können Nutzer allerdings vorab entscheiden, ob sie diesen Service nutzen wollen oder nicht. (rtr)