Paris. Laut Medienberichten ist auf dem Flugschreiber der abgestürzten Air France-Maschine zu hören, wie der Kapitän ins Cockpit stürmte, als das Unglück bereits seinen Lauf genommen hatte
Beim Absturz der Air-France-Maschine über dem Atlantik vor zwei Jahren soll der Pilot nach Informationen des "Spiegel" nicht im Cockpit gewesen sein. In den Aufzeichnungen eines Flugschreibers sei zu hören, wie der 58-Jährige ins Cockpit gestürzt sei, als das Unglück seinen Lauf genommen habe, berichtete das Hamburger Nachrichtenmagazin unter Berufung auf einen Experten im Umfeld der Ermittlungen am Sonntag vorab aus seiner neuen Ausgabe. "Er hat den beiden Kopiloten noch Anweisungen zugerufen, um den Flieger zu retten", zitierte der "Spiegel" den Experten.
Dem Bericht zufolge könnte ein Strömungsabriss an den Tragflächen die Ursache für das Unglück sein, bei dem die 228 Insassen der Maschine ums Leben kamen. "Der Datenschreiber verzeichnet kurz nach dem Ausfall der Geschwindigkeitsanzeigen ein steiles Hochziehen der Maschine", sagt der vom "Spiegel" zitierte Experte. Dadurch könnte ein Strömungsabriss verursacht worden sein. Dem Bericht zufolge ist aber unklar, ob die Piloten das Flugzeug hochzogen oder ob die Steuerungscomputer eingriffen.
Der Airbus war am 1. Juni 2009 auf dem Weg vom brasilianischen Rio de Janeiro nach Paris in den Atlantik gestürzt. Unter den 228 Insassen waren auch 28 Deutsche. Die beiden Flugschreiber konnten erst vor zwei Wochen geborgen werden. Nach Angaben der französischen Regierung soll das Unglück Ende Juni aufgeklärt sein. (afp)