Berlin. . Nach Silvana Koch-Mehrin ist jetzt ein weiterer FDP-Politiker im Visier der Internetseite „VroniPlag“. In der Doktorarbeit des iberalen Europaabgeordnete Jorgo Chatzimarkakis seien bereits über 21 Prozent der Seiten Plagiate entdeckt worden.

Mit Plagiatsvorwürfen wird nun auch der FDP-Europaabgeordnete Jorgo Chatzimarkakis konfrontiert. Bis Sonntagmittag hätten sich auf 21,58 Prozent der Seiten von Chatzimarkakis“ Doktorarbeit Plagiate gefunden, teilten die Plagiatsfahnder von „VroniPlag“ auf ihrer Internetseite mit.

Der FDP-Europaabgeordnete, der laut „Focus online“ von „VroniPlag“ informiert wurde, reagierte mit einer Erklärung auf seiner Homepage www.chatzi.de. Darin erläuterte er, in seiner Promotion habe er „nach aktueller Prüfung“ verschiedene Zitierweisen verwendet. „Dies schafft Raum für Spekulationen“, räumte Chatzimarkakis ein. Er habe deshalb die Universität Bonn auf die von ihm angewandte „Zitationsweise explizit hingewiesen“.

Thema „Informationeller Globalismus“

„Die jüngsten Debatten über die Doktorarbeiten deutscher Politiker haben auch mich für das Thema sensibilisiert“, betonte der FDP-Politiker. Ex-Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) war der Doktortitel vor zweieinhalb Monaten entzogen worden. Inzwischen ist auch die Tochter des ehemaligen bayerischen Ministerpräsidenten Edmund Stoiber (CSU), Veronica Saß, ihren Doktortitel los. Die ebenfalls unter Plagiatsverdacht stehende FDP-Europaabgeordnete Silvana Koch-Mehrin legte alle Parteiämter nieder und trat als Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments zurück.

Die Arbeit von Chatzimarkakis mit dem Titel „Informationeller Globalismus. Kooperationsmodell globaler Ordnungspolitik am Beispiel des Elektronischen Geschäftsverkehrs“ wurde im Februar 2000 von der Philosophischen Fakultät der Universität Bonn anerkannt. Gutachter waren Professor Detlev Karten und Professor Uwe Holtz. (dapd)