Frankfurt. . Bis Anfang kommender Woche müssen die Bahnreisenden nicht mit weiteren Streiks rechnen. Die Lokführer-Gewerkschaft GDL legt eine viertägige Pause ein. Gleichzeitig stellt sie damit den Arbeitgebern ein Ultimatum.
Vier Tage Atempause beim Bahnstreik: Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) will bis einschließlich Dienstag nicht streiken. Die Arbeitgeber hätten „bis nächsten Dienstag Zeit, um der GDL ein verhandlungsfähiges Angebot vorzulegen“, teilte der Gewerkschaftsvorsitzende Claus Weselsky am Freitag in Frankfurt am Main mit.
Zugleich wies er darauf hin, dass seine Organisation mit vier größeren privaten Schienengüterverkehrsunternehmen unmittelbar vor einem Ergebnis stehe. „Der Abschluss ist in Sicht“, erklärte er. Dabei geht es um einen Flächentarifvertrag, der aber nur für die gut 500 Lokführer dieser vier Unternehmen gilt. Der Abschluss solle in einer letzten Verhandlungsrunde am kommenden Mittwoch erreicht werden. Über die Inhalte sei Stillschweigen vereinbart worden, sagte Weselsky.
Die Bedingungen der GDL
Der Gewerkschaftschef erklärte zugleich, die Deutsche Bahn und die Schienenpersonenverkehrsunternehmen „verweigern nach wie vor die Schaffung eines einheitlichen Flächentarifvertrages“.
Weselsky nannte sechs Kernelemente als unabdingbar: einheitliches Tabellenentgelt für alle Lokführer in Deutschland „auf dem Niveau der marktführenden Unternehmen, Fahrentschädigung, Nacht-, Sonn- und Feiertagszulagen und eine einheitliche Referenzarbeitszeit“. Ferner gehe es um soziale Schutzbestimmungen bei Verlust der Fahrdiensttauglichkeit, Schutz vor Arbeitslosigkeit und Entgelteinbußen nach einem Betreiberwechsel sowie Mindeststandards zur Qualifikation für alle Lokführer. (dapd)