Peer Steinbrück als Bundeskanzler? Es gibt viele Gründe, die dafür sprechen. Schließlich ist Steinbrück die Fortsetzung von Helmut Schmidt mit anderen Mitteln. Trotzdem wird die SPD ihn nicht aufstellen. Ein Kommentar.

Peer Steinbrück ist cool. Er ist witzig, spritzig, rotzig. Er kann sehr gut reden und ganz ordentlich schreiben. Er ist unabhängig, nicht nur finanziell, sondern vor allem politisch, genauer: parteipolitisch. Steinbrück ist die Fortsetzung seines Vorbildes Helmut Schmidt mit anderen Mitteln.

Steinbrück wäre ein guter Bundeskanzler. Deutschlands Nachbarn könnten sich auf eine verlässliche, europa- und amerikafreundliche Außenpolitik freuen. Wirtschaft wie Gewerkschaften hätten einen verlässlichen Ansprechpartner.

Diese SPD muss erst noch erfunden werden

Steinbrück ist, Sie merken das, liebe Leser, vor allem bei Journalisten beliebt. Er liefert uns zuverlässig gute Zitate. Allerdings stellen nicht Journalisten den Sozi-Kanzlerkandidaten auf, sondern die SPD. Und für die ist vielleicht gar nicht einmal so wichtig, ob Steinbrück Merkel schlagen kann (ja). Sondern, ob er der Partei gefällt.

Und hier gilt nach wie vor, was Steinbrück selbst in absolut realistischer Selbsteinschätzung formulierte: Die SPD, die einen wie ihn nominiert, die muss erst noch erfunden werden.