Essen. . Während Kandidatin Christien nicht mal die Koffer auspacken durfte, flog Amira erst am Ende des L.A.-Trips raus. Zuvor rumpelte es mächtig im Karton. Besonders Rebecca sorgte für Neid und Verschwörungstheorien unter den Konkurrentinnen.

In mancher Hinsicht ist „Germany’s Next Topmodel“ die Verlängerung der Schulzeit mit anderen Mitteln. Siehe gestern. Erstmals ging es auf einen anderen Kontinent. Die Reise nach Los Angeles hatte starke Züge einer Klassenfahrt, Lagerkoller inklusive. Nicht, dass Heidi Klum & Co. die Konflikte ihrer Schützlinge entschärfen würden. Im Gegenteil. Zickenterror ist dramaturgisches Mittel in dieser Sendung. Wenn sonst nichts passiert, hilft immer noch das Prinzip Eifersucht.

Und so war es natürlich kein Zufall, dass zwei der unbeliebtesten Mädchen (Joanna und Rebecca) von Klum in die Fantasie-Position der „Zimmer-Leaderin“ versetzt wurden. Was das konkret zu bedeuten hatte, blieb unklar – unterschwellig hieß es: Du bist wichtiger als der Rest. Ebenfalls gerne eingesetzt: der Kleiderneid. Irgendwer hatte immer den schöneren Rock, die schöneren Schuhe, das schönere Hemd. Insbesondere Kandidatin Rebecca wurde zum Objekt von Verschwörungstheorien. Allerdings hatte sie so manche Aufgabe auch tatsächlich souveräner gemeistert als ihre Konkurrentinnen.

Da wäre zum Beispiel das „Blitz-Shooting“. Unter der Aufsicht von Fotograf Matt McCabe mussten sich die Teilnehmerinnen in einen faradayschen Käfig stellen, der von einem Generator mit Blitzen beschossen wurde. Als zusätzliches Element rüttelte „Mr. Megavolt“ am Gitter, ein Mann mit Vogelkäfighelm, der an eine Low-Budget-Version der Figur „Dynamo“ aus dem Film „Running Man“ erinnerte. Kandidatin Rebecca elektrisierte die Jury bei diesem Shooting derart, dass sie nach dem eigenen Auftritt direkt noch einmal nach vorne gerufen wurde – um ihren Konkurrentinnen zu demonstrieren, wie man posiert, wenn es blitzt.

Joanna störte das „viele Gefilme“

Beim nächsten Job lief es ähnlich. Die Aufgabe war, für einen Kaugummi-Produzenten eine Kletterwand zu besteigen, um am höchsten Punkt eines der Firmenprodukte in die Kamera zu halten. Auch hier konnte Rebecca überzeugen (was immer das im Zusammenhang von Kletterwänden und Kaugummis bedeutet). Für den Werbespot wurde jedoch Kandidatin Aleksandra ausgewählt. War die Freeclimbing-Szene schon leicht kurios, wurde das Drehbuch beim echten Clip noch kryptischer: Frau im Abendkleid besteigt Leiter an freistehendem Baum und pflückt überdimensionale Erdbeere.

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Zurück im Hotel hieß es natürlich: vorbereiten auf den finalen „Highheels-Walk“. Da durfte Laufsteg-Trainer Jorge (in vieler Hinsicht der Jar Jar Binks von Germany’s Next Topmodel) nicht fehlen. Selbst er konnte jedoch nicht verhindern, dass der Modelzoff eskalierte. Kandidatin Joanna, der größte Missgunstmagnet, kam eine Runde weiter, obwohl sie zuvor verkündet hatte, sie wolle nach Hause fahren. Begründung: „Das viele Gefilme“ störe sie. Wie sie sich eine Fernsehsendung sonst vorgestellt hatte, blieb offen.

Am Ende wurde der Zickenkrieg dann doch entschärft – durch Rauswurf von Kandidatin Amira. Ähnlich wie Nachwuchs-Model Christien (die bereits am Anfang der Folge nach Hause geschickt wurde) sah Klum „keine Weiterentwicklung“.