Essen. . Die Gesetzgebung für ein Rauchverbot in Gaststätten und Restaurants wird weitgehend ignoriert, wie eine neue Studie ergeben hat. Geprüft wurden 2000 Betriebe in 15 Städten des Landes. 70 Prozent erfüllten die Vorschriften nicht.

Trotz des landesweiten Verbots wird in den meisten nordrhein-westfälischen Diskotheken, Gaststätten und Festzelten weiterhin geraucht. Das belegen drei unabhängig voneinander erhobene Studien des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) Heidelberg und der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen (NRW), die am Montag in Düsseldorf vorgestellt wurden.

Laut der DKFZ-Untersuchung, für die 2.000 Betriebe in 15 nordrhein-westfälischen Städten überprüft wurden, entsprechen 70 Prozent der Raucherräume in den Gaststätten nicht den gesetzlichen Vorschriften. In 92 Prozent der kontrollierten Rauchergaststätten würden Regeln wie das Verbot, Speisen anzubieten oder die Kennzeichnungspflichten missachtet, hieß es.

Auch im Karneval wird wie närrisch geraucht

Auch in den Diskotheken wird der Nichtraucherschutz größtenteils ignoriert. Die Verbraucherzentrale NRW hat nach eigenen Angaben in fünf Städten 50 Diskotheken untersucht. Lediglich drei seien rauchfrei gewesen, sagte Klaus Müller, Vorstand der Verbraucherzentrale NRW. Von den restlichen 47 seien vier offiziell als Raucherclub ausgewiesen.

Eine weitere Studie der Dieter-Mennekes-Umweltstiftung hat die Karnevalsveranstaltungen im Rheinland stichprobenartig untersucht. Lediglich vier von 14 Veranstaltungen seien rauchfrei gewesen. Auf sieben Feiern für Kinder sei nicht in den Sälen, aber in den Foyers geraucht worden, sodass der Qualm letztendlich durch die offen stehenden Türen in den Sitzungsraum gezogen sei. In drei Festzelten hätten die Erwachsenen in Gegenwart von Säuglingen und Kleinkindern geraucht. (dapd)