Essen. . Das Kulturbündnis im Ruhrgebiet ist nahezu unmittelbar nach dem Ende des Kulturhauptstadtjahres gescheitert. Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe will seinen Zuschuss von 150.000 Euro für die Zeche Zollverein streichen.
Direkt nach dem Ende des Kulturhauptstadtjahres kündigt der Landschaftsverband Westfalen-Lippe das Kulturbündnis im Ruhrgebiet auf. In einem Schreiben vom 10. März, dass dieser Zeitung vorliegt, schreibt der LWL, wegen der „angespannten Haushaltslage“ sehe er sich gezwungen, den Kooperationsvertrag mit der Stiftung Zollverein, dem Landschaftsverband Rheinland, dem Regionalverband Ruhr, sowie dem Ruhrmuseum aufzukündigen.
Gleichzeitig gab der LWL bekannt, dass er sich nicht mehr an den Betriebskosten für das Besucherzentrum auf der Zeche Zollverein beteiligen werde. Beide Beschlüsse würden fristgerecht zum 31. Dezember kommenden Jahres umgesetzt. Der Stiftung fehlen dadurch 150.000 Euro im Jahr.
Politisches Signal
Für die Stiftung Zollverein komme die Entscheidung nicht überraschend, sagte ein Sprecher. Allerdings sei noch nicht klar, welche konkreten Auswirkungen der Sparbeschluss des Landschaftsverbandes auf die Arbeit des Besucherzentrums haben wird. Theodor Grütter, Sprecher des Ruhrmuseums, sagte: „Ich finde es schade, dass der LWL aussteigt. Wir hatten hier die Idee, etwas für das gesamte Ruhrgebiet zu machen. Das ist jetzt nicht mehr so.“
Für den Betriebsleiter Industriekultur des Regionalverbandes Ruhr, Thomas Rommelspacher, ist die Entscheidung ein „Fehler“. Bei einer Summe von 150.000 Euro, die ein großer Verband wie der LWL nicht zahlen wolle, gehe es weniger ums Geld, als um ein politisches Signal. „Das ist die Absage an die Kooperation im Bereich der Industriekultur.“
Die einflussreichste Stadt im Landschaftsverband Westfalen-Lippe ist Dortmund. Im LWL wird über die Schließung von Museen im Sauerland diskutiert. Die Zeche Zollverein steht in Essen. Die Stadt gehört zum Landschaftsverband Rheinland, mit Sitz in Köln.