London. . Vor zwei Jahren wiesen Experten der Internationalen Atomenergiebehörde Japan auf große Sicherheitslücken in den Atomkraftwerken hin. Das enthüllte WikiLeaks. Die japanische Regierung nahm die Warnungen nicht ernst.

Bereits vor zwei Jahren hat die Internationale Atomenergiebehörde Japan auf Sicherheitslücken in seinen Atomkraftwerken hingewiesen. Das geht aus einer von WikiLeaks veröffentlichten US-Depesche hervor. Die Meiler seien starken Beben nicht gewachsen, heißt es darin.

In den Warnungen der IAEA war von veralteten Sicherheitsstandards und „einem ernsten Problem“ im Falle starker Erdbeben die Rede. Wie der „Daily Telegraph“ berichtet, versprach die japanische Regierung damals, die Sicherheitsstandards zu erhöhen. Sie werde sich demnächst unvermeidlichen Fragen darüber stellen müssen, warum dies nicht ausreichend erfolgt sei, heißt es in dem Bericht weiter.

Regierungschef unter Druck

Die Regierung habe auf die Warnung reagiert, indem ein Notfallschutzzentrum in der Nähe des Fukushima-Kraftwerks eingerichtet wurde. Das Kraftwerk war in seiner Bauweise nur auf Erdbeben der Stärke sieben ausgerichtet. Das verheerende Erdbeben von vergangenem Freitag lag aber bei der Stärke neun.

Diese Neuigkeiten könnten Naoto Kan, Japans Regierungschef weiter unter Druck setzen, heißt es im “Daily Telegraph“. Er steht in der Kritik, sein Volk über die tatsächlichen Ausmaße der Krise im Dunkeln zu lassen.

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