Frankfurt. . Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann ist vom ersten Platz in der Verdienst-Liste der Dax-Bosse verdrängt worden. Volkswagen-Chef Martin Winterkorn ist neuer Spitzenreiter. Er verdiente etwa 300.000 Euro mehr als Ackermann.

Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann ist nicht mehr Top-Verdiener aller Dax-Vorstandsbosse. Der Schweizer erhält für das vergangene Jahr insgesamt rund neun Millionen Euro und damit sechs Prozent weniger als 2009, wie aus dem am Dienstag vorgelegten Geschäftsbericht hervorgeht. Damit verdient er weniger als Volkswagen-Chef Martin Winterkorn, der nach einem Rekordjahr 9,3 Millionen Euro eingestrichen hat.

Nach der Finanzkrise mussten Banken weltweit ihre Bonussysteme überarbeiten. Die kurzfristige Ausrichtung der Prämien gilt als eine wesentliche Ursache für die Krise, die einige Geldhäuser an den Rand des Zusammenbruchs gebracht hatte. Insgesamt verdiente der achtköpfige Vorstand der größten deutschen Bank 45,6 Millionen Euro - gut sechs Millionen Euro mehr als im Vorjahr. Spitzenverdiener im Führungsgremium ist einmal mehr Investmentbankchef Anshu Jain, der rund zwölf Millionen Euro erhält. Jain gilt als ein möglicher Nachfolger für Ackermann, dessen Vertrag noch bis 2013 läuft.

Der mit Abstand größte Teil der Bezahlung der Banker ist erfolgsabhängig. Bei Ackermann etwa sind 1,65 Millionen Euro fix gewesen - der Rest sind Prämien. Nur gut eine Million Euro der Boni wird aber sofort ausgezahlt, der größte Teil zeitverzögert in Abhängigkeit vom Erfolg der nächsten Jahre. (rtr)