Essen. . Die angekündigte Überprüfung aller AKWs bezeichnet der NRW-Umweltminister Remmel als „Placebo-Politik“. Nach der Atomkatastrophe in Japan fordert er den sofortigen Rückzug aus der Kernenergie in Deutschland.
NRW-Umweltminister Johannes Remmel (Grüne) fordert im Interview mit der WAZ-Mediengruppe angesichts der Atomkatastrophe in Japan einen „sofortigen Ausstieg“ aus der Kernenergie in Deutschland.
„Atomkraft ist die teuerste Energieerzeugung die es gibt, und die Bürgerinnen und Bürger werden Hunderte von Jahren für diese verfehlte Politik zahlen müssen“, sagte der Remmel. Die von Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) angekündigte Überprüfung aller AKWs bezeichnete er als „Placebo-Politik“.
Röttgen gaukele Aktionismus vor
Röttgen habe zunächst versucht, „die Diskussion über politische Konsequenzen aus dem Japan-Unfall zu unterdrücken.“ Danach gaukele er Aktionismus vor. „Das nehmen ihm die Bürger nicht mehr ab“, sagte der grüne Minister. Die von CDU und FDP beschlossene Laufzeitverlängerung für Atomkraftwerke müsse sofort „abgeschafft“ werden.
Unmittelbare Gefahren für NRW sieht Remmel aufgrund der Katastrophe nicht. Eine mögliche radioaktive Wolke aus den havarierten Kernreaktoren im AKW Fukushima würde bei derzeitigem Wetter über den Pazifik in Richtung der USA abgetrieben. Nur mittelfristig sei mit einer geringen radioaktiven Belastung in Deutschland zu rechnen. Eine ständige Überwachung der Umwelt sei gewährleistet. Remmel: „Wir sind für den Ernstfall gut vorbereitet.“