Berlin. Immer mehr Deutsche entdecken das Internet. Im vergangenen Jahr stieg die Zahl der "Onliner" so stark wie lange nicht. Während vor allem die Bremer sich im WorldWideWeb tummeln, pendeln sich die Nordrhein-Westfalen im Mittelfeld ein.
Sieben von zehn Deutschen nutzen inzwischen das Internet. Im laufenden Jahr stieg der Anteil der Internetnutzer auf 69,1 Prozent, das waren rund vier Prozentpunkte mehr als im Vorjahr, wie die Initiative D21 am Dienstag in Berlin mitteilte. Das war die zweithöchste Steigerungsrate der vergangenen sechs Jahre, wie aus der jährlich erstellten Erhebung hervorgeht, bei der es sich um die umfassendste ihrer Art handelt.
Im Bundesvergleich ist Bremen Spitzenreiter mit einem Anteil der Internetnutzer von 74,2 Prozent. Damit verdrängt das kleine Bundesland Berlin von Platz 1 des Rankings. Nordrhein-Westfalen verzeichnet einen Zuwachs an Internetnutzern von 4,5 Prozent. Damit verbessert sich NRW im Bundesvergleich um zwei Plätze und pendelt sich mit 69,3 Prozent auf Platz 8 im Mittelfeld ein. Wie auch im vergangenen Jahr liegen bei den NRW-Regierungsbezirken wieder Köln und Münster vorne. Beide Bezirke verbuchen mit 71,3 und 70 Prozent überdurchschnittliche Online-Anteile. Düsseldorf liegt mit 69,4 Prozent ebenfalls leicht über dem Bundesdurchschnitt. Arnsberg (67,8 Prozent) und Detmold (66,8 Prozent) folgen. Bei der Nutzungsplanung hat Münster mit 6,8 Prozent ganz klar die Nase vorne. Auch hier darf man darauf gespannt sein, ob Münster im Jahr 2010 den Onliner-Anteil von Köln übertreffen wird.
Immer mehr Leute ab 60 Jahren wagen sich ins Netz
Bei den unter 50-Jährigen liegt der Anteil der Internetnutzer demnach inzwischen durchweg über 80 Prozent. Den größten Zuwachs verzeichnet die Untersuchung bei der Gruppe der 60- bis 69-Jährigen: In dieser Altersklasse stieg der Anteil der Internetnutzer besonders kräftig um 6,9 Punkte von 41,6 auf 48,5 Prozent. Wer 70 Jahre oder älter ist, geht hingegen weiter selten ins Netz: Nicht einmal jeder Fünfte aus dieser Altersgruppe nutzt das Internet.
Bei der Untersuchung im Auftrag der Initiative D21 wurde in diesem Jahr zum neunten Mal vorgelegt. Die Internetförder-Initiative D21 umfasst ein parteien- und branchenübergreifendes Netzwerk von 200 Mitgliedsunternehmen und -institutionen sowie politischen Partnern aus Bund, Ländern und Kommunen. (afp)