Oslo. . Wikileaks sowie führende Vertreter der Revolten in den arabischen Ländern sind unter den Nominierten für den diesjährigen Friedensnobelpreis. Die würden die aktuellen Geschehnisse in der arabischen Welt widerspiegeln, so der Direktor des Nobelinstituts, Geir Lundestad. Ex-Kanzler Helmut Kohl wurde erneut nominiert.

Die Enthüllungsplattform Wikileaks sowie führende Vertreter der Revolten in den arabischen Ländern sind unter den Nominierten für den diesjährigen Friedensnobelpreis. Wie der Direktor des Nobelinstituts, Geir Lundestad, am Dienstag mitteilte, wurden diesmal 241 Kandidaten vorgeschlagen, darunter sind 53 Organisationen.

Das ist ein neuer zahlenmäßiger Rekord. Die Identität der Bewerber wird traditionell geheim gehalten. Ohne die Namen der Nominierten zu nennen, sagte Lundestad in Oslo, dass die diesjährigen Vorschläge die aktuellen Geschehnisse in der arabischen Welt widerspiegelten.

Ex-Kanzler Helmut Kohl erneut nominiert

Jeder, der zum Einreichen von Vorschlägen berechtigt ist, darf außerdem seinen Kandidaten öffentlich nennen. So wurde bekannt, dass der norwegische Abgeordnete Snorre Valen die Plattform Wikileaks vorschlug. Unter den Nominierten sind außerdem die als „Väter des Internets“ bekannt gewordenen US-Bürger Larry Roberts und Vint Cerf sowie der Brite Tim Berners-Lee. Das Internet, besonders Portale und Netzwerke wie Facebook und Twitter, spielten bei den Revolten in Ägypten und Tunesien eine enorme Rolle. Auch Ex-Kanzler Helmut Kohl sowie die russische Menschenrechtsorganisation Memorial sind erneut unter den Nominierten.

Das Vorschlagsrecht für den Preis haben tausende Persönlichkeiten, neben Parlamentariern unter anderem Minister, Vertreter internationaler Organisationen, einige Hochschulprofessoren sowie die Mitglieder des Nobelpreiskomitees selbst. Der diesjährige Preisträger wird im Oktober bekanntgegeben. Die Verleihung erfolgt traditionell am 10. Dezember, dem Todestag Alfred Nobels. Im vergangenen Jahr hatte der chinesische Dissident Liu Xiaobo den Preis für seine Verdienste für die Menschenrechte erhalten. (afp)