Berlin. . Verteidigungsminister Karl Theodor zu Guttenberg hat im ZDF-Politbarometer deutlich Sympathiepunkte eingebüßt. Zwar bleibt er trotz der Plagiats-Affäre der beliebteste Politiker. Aber andere Politiker liegen fast gleichauf.

Als Konsequenz aus den Plagiatsvorwürfen hat Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg in Umfragen deutlich Sympathiepunkte eingebüßt. Zwar konnte der CSU-Politiker in dem am Freitag veröffentlichten ZDF-Politbarometer seinen Rang als beliebtester Politiker verteidigen, den er bislang mit deutlichem Abstand führte. Mit einem Durchschnittswert von 1,4 (nach 2,9 im Februar) liegt er inzwischen aber gleichauf mit Bundeskanzlerin Angela Merkel. Nur Unterschiede „im Hundertstelbereich“ rechtfertigten den ersten Platz für Guttenberg, teilte das ZDF mit.

Auf Platz drei folgt unverändert SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier, danach kommt Arbeitsministerin Ursula von der Leyen. Auf dem letzten Platz liegt weiterhin Außenminister Guido Westerwelle. Der FDP-Vorsitzende hat allerdings deutlich zugelegt und kommt auf den besten Wert seit fast einem Jahr.

Drei Viertel der Befragten wollen, dass Guttenberg im Amt bleibt

Nur 22 Prozent der Befragten vertrat allerdings die Meinung, Guttenberg solle wegen der Affäre zurücktreten, drei Viertel (75 Prozent) verneinen dies. 42 Prozent sehen durch die Vorwürfe die Glaubwürdigkeit Guttenbergs dauerhaft beschädigt, 55 Prozent gehen davon aber nicht aus. 60 Prozent halten den Minister zukünftig noch für höchste politische Ämter geeignet.

Für das Politbarometer befragte die Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen zwischen dem 22. und 24. Februar insgesamt 1306 zufällig ausgewählte Wahlberechtigte.

Beim Koalitionspartner FDP wächst derweil die Unzufriedenheit über Guttenberg und den Umgang mit der Krise. Führende Liberale beklagten das Krisenmanagement, wollten sich aber nicht namentlich äußern. So wurde Unverständnis darüber laut, dass Guttenberg offenbar anfangs angenommen habe, mit der Doktorarbeit bestehen zu können. Zugleich wurde darauf verwiesen, dass die Reputation und Glaubwürdigkeit der gesamten Koalition auf dem Spiel stehe. Die Bundeskanzlerin wie auch die CSU hätten sich jedoch klar zu Guttenberg bekannt, daher gelte in der Koalition das Solidaritätsgebot. (rtr)