Berlin. . Der Druck auf den Verteidigungsminister wird nicht geringer. Nun wurde bekannt, dass Karl-Theodor zu Guttenberg offenbar Sponsor der Uni Bayreuth gewesen sein soll. Außerdem hat er Geld von Steuerzahlern für seine Doktorarbeit verwendet.
Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg hat auf Kosten der Steuerzahler beim Wissenschaftlichen Dienst im Bundestag sechs Gutachten in Auftrag gegeben und sie ohne Genehmigung für seine Doktorarbeit verwendet.
Das hat der Ältestenrat des Parlaments in Berlin ermittelt. Teilnehmer der Sitzung zitieren Bundestags-Präsident Lammert (CDU) mit den Worten, die Übernahme der Texte sei „deprimierend eindeutig“. FDP und Union verhinderten eine zügige Aufklärung der Vorwürfe. Ein entsprechender Antrag der SPD wurde um drei Wochen vertagt.
Am Donnerstag wurde bekannt, dass Guttenberg Sponsor der Uni Bayreuth war, an der er bis 1999 studiert und von 2000 bis 2006 promoviert hatte. Wie Hans-Dieter Heck, Sprecher der Rhön-Klinikum AG der WAZ-Mediengruppe bestätigte, hat das Unternehmen von 1999 bis 2006 für einen neuen Lehrstuhl für Gesundheitsökonomie an der Jura-Fakultät 747.764,36 Euro an die Uni überwiesen. Guttenberg hatte von 1996 bis 2002 einen Sitz im Aufsichtsrat der Rhön-Klinikum AG. Seine Familie besaß dort Aktien. Den Gedanken, dass die Hochschule die Doktorarbeit eines Sponsors wohlwollend oder nachlässig begutachtet haben könnte, hält Heck für abwegig.