Düsseldorf. . Die NRW-Landesregierung startet eine Bundesratsinitiative für eine Frauenquote in Aufsichtsräten. Der Gesetzentwurf sieht für alle Aufsichtsräte börsennotierter Unternehmen eine sofortige gesetzliche Mindestquote von 30 Prozent vor.
Die rot-grüne Landesregierung von Nordrhein-Westfalen startet eine Bundesratsinitiative für eine Frauenquote in Aufsichtsräten. Der am Mittwoch in Düsseldorf vorgestellte Gesetzentwurf sieht für alle Aufsichtsräte börsennotierter Unternehmen eine sofortige gesetzliche Mindestquote in Höhe von zunächst 30 Prozent und fünf Jahre später in Höhe von 40 Prozent vor.
Mit der bundesweiten Frauenquote will NRW die Gleichberechtigung von Frauen und Männern fördern. Indirekt soll mit der Initiative auch der Frauenanteil in den Vorständen großer Konzerne erhöht werden. Denn die Vorstände würden schließlich von den Aufsichtsräten berufen, sagte NRW-Justizminister Thomas Kutschaty (SPD). Freiwillige Selbstverpflichtungen der Unternehmen reichten leider nicht mehr aus.
„Weg nach oben für Frauen blockiert“
„Der Frauenanteil von 3,2 Prozent in den Vorständen und unter 4 Prozent auf der Seite der Anteilseigner in den Aufsichtsräten beweist: Der Weg ganz nach oben ist in Deutschland für Frauen blockiert“, sagte Emanzipationsministerin Barbara Steffens (Grüne). Deshalb sei die NRW-Initiative notwendig.
In der vergangenen Woche hatte NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) bereits Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in der Quotendebatte scharf angegriffen. Die Absage von Merkel an ein Gesetz für mehr weibliche Führungskräfte sei ein „Armutszeugnis und eine bittere Enttäuschung für viele Frauen“. (dapd)