Köln. . Dämpfer für den Lena-Hype: Nur 1,82 Millionen Menschen schauten beim zweiten Halbfinale von „Unser Song für Deutschland“ zu. Nur Anke Engelkes schonungsloses Urteil kam beim Publikum an.

Die Lena-Euphorie in Deutschland scheint verflogen zu sein: Nur 1,82 Millionen Menschen wollten am Montagabend das zweite Halbfinale von „Unser Song für Deutschland“ sehen, in dem Lena Meyer-Landrut erneut sechs Lieder zur Auswahl für den deutschen Beitrag zum Eurovision Song Contest (ESC) stellte. Beim Publikum kam dabei ein von der 19-Jährigen und ihrem Mentor Stefan Raab komponiertes Lied am besten an.

Das erste Halbfinale des deutschen Vorentscheids zum ESC-Finale hatten eine Woche zuvor 740.000 Menschen mehr gesehen. Zwar hatte „Unser Song für Deutschland“ mit dem RTL-Film „Hindenburg“ einen großen Konkurrenten, der auch mit sieben Millionen Zuschauern Tagessieger wurde. Aber selbst die parallel laufende Trash-TV-Serie „Die Geissens - eine schrecklich glamouröse Familie“ über eine Jetset-Familie hatte mit 1,97 Millionen mehr Zuschauern als Lena.

„Unser Song für Deutschland“ lag mit den Quoten auch unter allen Sendungen von „Unser Star für Oslo“. Dies war das Casting-Format, bei dem Lena im vergangenen Jahr gewann und damit den Grundstein für ihren Sieg beim ESC-Finale in Oslo legte. Schon nach dem ersten Halbfinale hatten Kritiker das neue Format als langweilig bezeichnet, weil Lena bereits für das ESC-Finale feststeht und die Zuschauer nur den deutschen Beitrag auswählen dürfen.

Engelke setzte witzige Akzente

Im zweiten Halbfinale nun sorgte am Montagabend immerhin Komikerin Anke Engelke als Jurorin für ein paar witzige Akzente. Mit den knappen Worten „Ich fand den Text beknackt“ nahm sie das Lied „Teenage Girls“ aufs Korn - dieses fiel prompt auch bei der Zuschauerwahl durch.

Besonders viel Zuspruch sowohl bei den Zuschauern im Saal als auch bei Engelke erhielt dagegen das von Raab und Meyer-Landrut geschriebene „Mama told me“. „Das ist die Gute-Laune-Nummer, auf die wir jetzt hier gewartet haben“, sagte Engelke. Nachdem das Duo Raab/Meyer-Landrut bereits im ersten Halbfinale mit einem Lied erfolgreich war, ist es jetzt mit zwei Nummern im Finale der besten sechs. Im ersten Halbfinale war aus ihrer Feder „What happened to me“ erfolgreich.

Lenas zweites Album ist auf dem Markt

Ebenfalls mit zwei Liedern im Finale steht das junge Komponistenduo Daniel Schaub und Pär Lammers. In der ersten Show schaffte es „Maybe“, nun kamen die beiden jungen Männer auch noch mit der Ballade „Push Forward“ ins Finale. Außerdem schaffte es „A million and one“ ins Finale, ein Lied, das Lena als „ein bisschen anders“ beschrieb. Dazu wird am 18. Februar noch der Song zu hören sein, der im ersten Halbfinale bei den Zuschauern in der Halle der absolute Favorit war: das geheimnisvoll klingende „Taken by a stranger“.

Das Finale kommende Woche Freitag wird die ARD ausstrahlen. Als Ergebnis dieser Show wird dann auch feststehen, mit welchem Lied Meyer-Landrut am 14. Mai beim ESC-Finale in Düsseldorf Deutschland vertreten wird. Bis dahin dürfte dann auch klar sein, ob Lena einen weiteren Flop erleiden muss: Ab sofort ist ihr zweites Album „Good News“ im Verkauf. Darauf sind alle Lieder aus den beiden Halbfinalshows. Ihr erstes Album mit ihrem ESC-Gewinnerlied „Satellite“ hatte es im vergangenen Jahr auf Platz eins der Charts geschafft. (afp)