Essen. . Weil Düsseldorf zum Eurovision Song Contest am 14. Mai aus allen Nähten platzt, profitiert auch das Ruhrgebiet vom Lena-Fieber. In Essen bieten schon Bürger ihre Gästezimmer an - mit Preisen von bis zu 90 Euro pro Nacht.
Obwohl der Eurovision Song Contest am 14. Mai in Düsseldorf ausgetragen wird, wittern auch Essener Bürger die Chance, von dem Tourismus-Schub zu profitieren. Auf der Internetseite www.esc-privatrooms.de gibt es erste, private Übernachtungsgelegenheiten – etwa im Essener Süden. „Für nette Leute macht mein Sohn sein Zimmer frei“, heißt es in der zweisprachigen Zimmer-Beschreibung; für 90 Euro die Nacht, mit der S6 fahre man nur 45 Minuten nach Düsseldorf. Weitere Angebote gibt es in Kettwig, Bergerhausen, Rüttenscheid und Steele.
Dadurch, dass Sängerin Lena Meyer-Landrut den Musikwettbewerb nach Deutschland holte, profitieren auch die Hoteliers. Drei Monate vor dem Event gibt es Buchungsanfragen: im Handelshof sind „nur noch sehr hochpreisige Zimmer“ zu haben, im Mercure haben Presseteams, die deutlich vor dem Finale ankommen, reserviert. Parallel zum Song Contest gibt es in der Landeshauptstadt sowie in Essen zwei Verpackungsmessen mit ebenfalls internationalen Gästen. Möglicherweise feiert am selben Wochenende Bundesligist Borussia Dortmund die Deutsche Meisterschaft mit zehntausenden Fans.
Für den deutschen Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) wäre eine Verteilung der Großereignisse schöner gewesen – schließlich lassen sich Zimmer nicht doppelt vergeben. Da aber die Termine lange im Vorfeld gesetzt waren, war nichts zu machen. „Es kommen durch die fehlenden Betten in Düsseldorf aber nicht weniger Touristen zum Contest. Der Umsatz verlagert sich nur zugunsten der Peripherie“, sagt Dehoga-Sprecher Thorsten Hellwig. Mit anderen Worten: Weil Düsseldorf aus allen Nähten platzt, profitieren Essen und das Ruhrgebiet. Insgesamt werden zusätzlich zu den Fans 1000 Länder-Delegierte sowie 2500 Journalisten erwartet.