Frankfurt/Main. . Die katholischen Bischöfe und die Ordensoberen haben sich auf eine konkrete Zahlung an die Opfer sexuellen Missbrauchs geeinigt. Die Summe werde im März genannt, kündigt der Missbrauchsbeauftragte der Bischofskonferenz an.
Die katholischen Bischöfe und die Ordensoberen haben sich einem Zeitungsbericht zufolge auf eine konkrete Zahlung an die Opfer sexuellen Missbrauchs geeinigt. „Die Summen werden wir im März nennen, wenn wir unser weiteres Vorgehen insgesamt vorstellen werden“, sagte der Missbrauchsbeauftragte der Bischofskonferenz, der Trierer Bischof Stephan Ackermann, der „Frankfurter Rundschau“. Das Angebot der Jesuiten von 5000 Euro sowie den Durchschnittsbetrag aus dem geplanten Heimkinder-Fonds von bis zu 4000 Euro nannte Ackermann demnach eine „Orientierung“. Vor der Bekanntgabe der Details wollten die Bischöfe sich aber „noch einmal mit einer Arbeitsgruppe des Runden Tischs absprechen“.
Ackermann habe eine Beteiligung der Kirche an einem gemeinsamen Entschädigungsfonds abgelehnt, den Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) gefordert hatte. „Eine Fondslösung wie bei der Heimkinderthematik schwebt uns nicht vor“, sagte der Bischof.
Ackermann habe für März einen „Bußakt“ der Bischöfe angekündigt, schrieb die „FR“. Zur Eröffnung ihrer Frühjahrsvollversammlung wolle die Bischofskonferenz „ein Zeichen der Umkehr, der Besinnung und des Willens zur Erneuerung setzen“. Er verstehe „die Erwartung der Öffentlichkeit, dass die Kirche sich auch als Institution zu ihrer Verantwortung bekennt“. Die Debatte über den Missbrauchsskandal solle nach dem Willen Ackermanns den Deutschland-Besuch von Papst Benedikt XVI. im September nicht dominieren. Das wäre „unangemessen und bedauerlich“. „Die katholische Kirche ist doch mehr als das“, sagte Ackermann. (afp)