Berlin. . Sollen Unternehmen gesetzlich verpflichtet werden, den Anteil der weiblichen Führungskräfte auf eine Quote von 30 oder 40 Prozent zu erhöhen? Dies ist in der Koalition umstritten. Die Frauen- und Familienministerin Kristina Schröder will darüber nun mit Spitzenmanagern diskutieren.

Bundesfamilienministerin Kristina Schröder will ihre umstrittenen Pläne für eine flexible Frauenquote mit Spitzenmanagern abstimmen. „Wir planen, im März Vorstände von deutschen Unternehmen einzuladen und mit ihnen das zu diskutieren“, sagte Schröder am Montag in der ARD. Die Konzerne könnte dabei auch noch ihre Ideen einbringen, wie der Frauenanteil in Chefetagen erhöht werden könnte.

Top-Managerinnen

Simone Bagel-Trah ist eine der mächtigsten Frauen der deutschen Wirtschaft. Die 41-Jährige ist seit 2009 Aufsichtsratschefin beim Düsseldorfer Konzern Henkel. Sie ist die Ur-Urenkelin des Firmengründers Fritz Henkel.
Simone Bagel-Trah ist eine der mächtigsten Frauen der deutschen Wirtschaft. Die 41-Jährige ist seit 2009 Aufsichtsratschefin beim Düsseldorfer Konzern Henkel. Sie ist die Ur-Urenkelin des Firmengründers Fritz Henkel. © ddp
Regine Stachelhaus ist seit Juni die erste Frau im Vorstand der Eon AG. Zu ihren Aufgaben gehören unter anderem Personalfragen und Recht. Die 55-jährige Juristin arbeitete mehr als zwanzig Jahre beim Computerhersteller Hewlett Packard. Vor ihrem Wechsel zu Eon war sie Geschäftsführerin bei Unicef.
Regine Stachelhaus ist seit Juni die erste Frau im Vorstand der Eon AG. Zu ihren Aufgaben gehören unter anderem Personalfragen und Recht. Die 55-jährige Juristin arbeitete mehr als zwanzig Jahre beim Computerhersteller Hewlett Packard. Vor ihrem Wechsel zu Eon war sie Geschäftsführerin bei Unicef. © imago stock&people
Sie war gut eineinhalb Jahre lang die einzige Frau im Vorstand eines Dax-30-Unternehmens. Die Züricherin Barbara Kux ist bei Siemens für den Einkauf zuständig.
Sie war gut eineinhalb Jahre lang die einzige Frau im Vorstand eines Dax-30-Unternehmens. Die Züricherin Barbara Kux ist bei Siemens für den Einkauf zuständig. © Siemens AG
Sie folgte Kux als zweite Frau in den Siemens-Vorstand. Brigitte Ederer hat im Juli das Personalressort übernommen. Die Österreicherin hat eine politische Laufbahn hinter sich, unter anderem saß sie für die SPÖ im Wiener Stadtrat.
Sie folgte Kux als zweite Frau in den Siemens-Vorstand. Brigitte Ederer hat im Juli das Personalressort übernommen. Die Österreicherin hat eine politische Laufbahn hinter sich, unter anderem saß sie für die SPÖ im Wiener Stadtrat.
Auch sie schaffte in diesem Monat den Sprung in die Dax-Liga: Angelika Dammann ist der neue Personalvorstand beim Softwarehersteller SAP. Damit trägt die 50-jährige Juristin die Verantwortung für 47.000 Mitarbeiter.
Auch sie schaffte in diesem Monat den Sprung in die Dax-Liga: Angelika Dammann ist der neue Personalvorstand beim Softwarehersteller SAP. Damit trägt die 50-jährige Juristin die Verantwortung für 47.000 Mitarbeiter.
Andrea Schauer ist Geschäftsführerin des deutschen Spielwarenherstellers Playmobil. Die Volkswirtin ist Herrin über 3000 Mitarbeiter. Der Erlös der Gruppe liegt bei mehr als einer halben Milliarde Euro.
Andrea Schauer ist Geschäftsführerin des deutschen Spielwarenherstellers Playmobil. Die Volkswirtin ist Herrin über 3000 Mitarbeiter. Der Erlös der Gruppe liegt bei mehr als einer halben Milliarde Euro. © imago stock&people
Beatrice Weder di Mauro zog als erste Frau in den Aufsichtsrat der Thyssen Krupp AG. Im August 2004 wurde sie als jüngstes Mitglied und erste Frau in den Rat der Wirtschaftsweisen berufen.
Beatrice Weder di Mauro zog als erste Frau in den Aufsichtsrat der Thyssen Krupp AG. Im August 2004 wurde sie als jüngstes Mitglied und erste Frau in den Rat der Wirtschaftsweisen berufen. © ddp
Petra Hesser steht an der Spitze eines Unternehmens, das den Deutschen besonders lieb ist. Sie ist Deutschland-Chefin von Ikea.
Petra Hesser steht an der Spitze eines Unternehmens, das den Deutschen besonders lieb ist. Sie ist Deutschland-Chefin von Ikea.
Birgit Fischer ist Vorstandsvorsitzende der größten deutschen Krankenkasse Barmer GEK. Die Diplom-Pädagogin und gebürtige Bochumerin war bis 2005 Gesundheitsministerin in NRW.
Birgit Fischer ist Vorstandsvorsitzende der größten deutschen Krankenkasse Barmer GEK. Die Diplom-Pädagogin und gebürtige Bochumerin war bis 2005 Gesundheitsministerin in NRW. © WAZ FotoPool
Anke Schäferkordt ist die mächtigste Frau im deutschen Fernsehgeschäft. Die RTL-Geschäftsführerin stammt aus Lemgo.
Anke Schäferkordt ist die mächtigste Frau im deutschen Fernsehgeschäft. Die RTL-Geschäftsführerin stammt aus Lemgo. © imago stock&people
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Zugleich verteidigte Schröder ihren Vorschlag für eine flexible Frauenquote im Rahmen einer gesetzlichen Regelung: „Meine Lösung ist wirklich eine marktwirtschaftliche Lösung, eine Lösung, die auf den Wettbewerb zwischen den Unternehmen setzt und eben keine staatliche Einheitsquote quer über alle Branchen hinweg.“ In der Koalition ist eine gesetzliche Frauenquote höchst umstritten: FDP-Generalsekretär Christian Lindner und Wirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP) lehnen eine Regelung ab. Dagegen plädierte Arbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) am Wochenende für eine gesetzliche Regelung noch in diesem Jahr. Demnach soll eine 30-Prozent-Mindest-Quote für Männer und Frauen gleichermaßen eingeführt werden, was über Schröders Pläne hinausgeht. Zu den konkurrierenden Initiativen innerhalb der Koalition sagte Schröder: „Es ist durchaus normal, dass es da noch andere Vorschläge gibt. Aber jetzt wollen wir doch mal sehen, was am Ende dabei rauskommt.“ dapd