Moskau. . Der mutmaßliche Selbstmordanschlag im Moskauer Flughafen Domodedowo wurde möglicherweise von einer Attentäterin und einem Komplizen verübt. Bei der Explosion starben 35 Menschen, darunter ein Deutscher.
Der mutmaßliche Selbstmordanschlag im Moskauer Flughafen Domodedowo wurde möglicherweise von einer Attentäterin und einem Komplizen verübt. Die Explosion habe sich in einem Moment ereignet, als eine Frau in Begleitung eines Mannes ihre Tasche geöffnet habe, berichtete die russische Nachrichtenagentur RIA Nowosti am Dienstag unter Berufung auf Polizeikreise. Die Art des Anschlags entspreche der „üblichen“ Vorgehensweise von Attentätern „aus dem Nordkaukasus“.
Russlands Präsident Dmitri Medwedew bezeichnete das Unglück als „Terrorakt“ und wies dem Flughafenbetreiber die Verantwortung dafür zu. Es müsse „eindeutig Sicherheitslücken“ gegeben haben, um „eine solch große Sprengstoffmenge“ in den Flughafen zu bringen, wurde Medwedew von der Nachrichtenagentur Interfax zitiert. Jeder, der in Domodedowo Entscheidungen getroffen habe, müsse sich seiner Verantwortung stellen.
Anschlag in Moskau
Bei dem Anschlag waren am Montag mindestens 35 Menschen ums Leben gekommen und mehr als hundert weitere verletzt worden. Die Explosion ereignete sich in der Ankunftshalle des internationalen Terminals. Berichten zufolge sollen fünf bis sechs Kilogramm Sprengstoff detoniert sein.
Ein Deutscher starb
Bei der Explosion ist auch ein Deutscher ums Leben gekommen. Neben sieben anderen Ausländern sei auch ein im Jahr 1976 geborener deutscher Staatsbürger getötet worden, teilte die Behörde am Dienstag mit. Das Auswärtige Amt in Berlin bestätigte dies zunächst nicht. „Wir gehen Hinweisen nach, wonach ein deutscher Staatsangehöriger ums Leben gekommen ist“, sagte ein Sprecher der Nachrichtenagentur AFP. Er bestätigte zugleich, dass sich unter den Verletzten eine „Person mit deutscher Staatsangehörigkeit“ befinde.
Nach Angaben des Katastrophenschutzministeriums in Moskau starben bei dem Anschlag auch zwei Briten, ein Bulgare und eine Ukrainerin, außerdem insgesamt drei Menschen aus Usbekistan, Tadschikistan und Kirgisien. Von 110 verletzten Menschen befinden sich dem Gesundheitsministerium zufolge 33 in einem kritischen Gesundheitszustand. (afp)