Brüssel. .

Die Finanzmärkte haben Portugal eine Schonfrist gewährt. So bleibt dem klammen Land vorerst eine Flucht unter den EU-Rettungsschirm erspart. Dieser soll erweitert werden. Doch Deutschland ist dagegen.

Das hochverschuldete Portugal hat sich an den Finanzmärkten erfolgreich Geld geliehen. Das Land erteilte daher am Mittwoch Spekulationen eine Absage, es müsse unter den Euro-Rettungsschirm flüchten. Dieser Rettungsmechanismus für klamme Staaten soll aus Sicht von EU-Währungskommissar Olli Rehn ausgeweitet werden. Deutschland wies das zurück.

Rehn sagte zu der angestrebten Aufstockung, die EU-Kommmission werde den EU-Mitgliedsländern „konkrete Ideen“ präsentieren. Es sei sinnvoll, den Finanzmärkten ein „starkes Signal“ zu geben. EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso sagte zum Euro-Rettungsschirm: „Es ist wichtig, dieses Instrument zu haben und den Märkten zu versichern, dass die Stabilität des Euroraums nicht in Frage gestellt wird. Wir werden alles tun, um diese Stabilität zu sichern.“

Im November flüchtete Irland als erstes Euro-Land unter den Rettungsschirm. Finanzmarkt-Akteure spekulieren, welches der EU-Sorgenländer als nächstes um Notkredite bittet. Portugal und das viel größere Spanien gelten als Wackelkandidaten.

Portugal lieh sich am Mittwoch an den Finanzmärkten 1,25 Milliarden Euro, indem es Schuldverschreibungen (Anleihen) an den Finanzmärkten verkaufte. Es zahlt teils nicht so hohe Zinsen wie von Marktbeobachtern befürchtet.