Washington. .

Bei einer Schießerei vor einem Einkaufszentrum im US-Staat Arizona hat ein Bewaffneter eine Kongressabgeordnete schwer verletzt und mindestens einen weiteren Menschen getötet. Der Zustand der Demokratin Gabrielle Giffords sei kritisch.

Bei einer Schießerei vor einem Einkaufszentrum im US-Staat Arizona hat ein Bewaffneter am Samstag eine Kongressabgeordnete schwer verletzt und mindestens einen weiteren Menschen getötet. Der Zustand von Gabrielle Giffords sei kritisch, sagte eine Krankenhaussprecherin der Nachrichtenagentur AP. Die 40-jährige Demokratin wurde während des Blutbads in den Kopf getroffen, laut „New York Times“ wurde sie ins University Medical Center in Tucson gebracht und operiert. Nach Angaben von US-Präsident Barack Obama gab es mehrere weitere Todesopfer. Unklar war zunächst, wie viele Menschen verletzt wurden.

Der Fernsehsender CNN hatte zunächst berichtet, Giffords sei zusammen mit mehreren weiteren Opfern erschossen worden, mindestens zwölf Personen hätten Verletzungen erlitten. Bei dem Todesopfer handelt es sich nach Angaben eines Gewährsmanns aus Kreisen des Kongresses in Washington um einen Mitarbeiter der demokratischen Abgeordneten. Giffords nahm in dem Einkaufszentrum demnach an einem Treffen mit Bürgern teil.

Der Täter wurde festgenommen

Der Täter, laut CNN ein junger Mann, wurde nach Polizeiangaben festgenommen. Einem Gewährsmann zufolge schoss er mit einer automatischen Waffe. Das FBI und die örtliche Polizei nahmen Ermittlungen auf.

Obama verurteilte die Schießerei als „entsetzliche Tragödie“. Ein solcher „sinnloser und schrecklicher Akt der Gewalt hat keinen Platz in einer freien Gesellschaft“, erklärte er. Der neue Präsident des Repräsentantenhauses John Boehner, zeigte sich erschüttert über den Angriff auf Giffords und ihre Mitarbeiter. „Ein Angriff auf jemanden, der (der Öffentlichkeit) dient, ist ein Angriff auf alle, die dienen“, sagte Boehner.

Abgeordnete wurde im November wiedergewählt

Giffords, die mit dem NASA-Astronauten Mark Kelly verheiratet ist, wurde im November für den Kongress wiedergewählt und setzte sich knapp gegen einen Bewerber der erzkonservativen Tea Party durch. Zuvor hatte die Demokratin Mandate in Arizona inne. Vor allem wegen ihrer Unterstützung für die Gesundheitsreform machte sie sich bei etlichen rechten Wählern unbeliebt. Ihr Büro in Tucson wurde im März verwüstet, wenige Stunden, nachdem das Repräsentantenhaus für die Reform gestimmt hatte.

Laut „New York Times“ nahm Giffords seit ihrem ersten Wahlsieg im Januar 2007 an mehreren ähnlichen Treffen mit Wählern teil. Bei einer Veranstaltung im Jahr 2009 in einem Supermarkt hatte demnach ein Demonstrant eine Pistole bei sich. Er sei von der Polizei weggebracht worden, nachdem die Waffe auf den Boden fiel, berichtete das Blatt. (dapd)