Teheran. Der Wächterrat im Iran lenkt nach den Protesten ein: Zehn Prozent der Stimmen bei der Präsidentenwahl sollen stichprobenartig neu ausgezählt werden. Noch am Vortag hatte der geistige Führer Chamenei die Wahl Ahmadinedschads für rechtens erklärt.

Der für die Organisation der Präsidentschaftswahl im Iran zuständige Wächterrat hat sich bereit erklärt, zehn Prozent der Stimmen stichprobenartig neu auszuzählen. Mit dieser Ankündigung zitierte das staatliche Fernsehen den Sprecher des Gremiums, Abbas Ali Kadchodai, am Samstag. Grundsätzlich hatte der Wächterrat bereits am Dienstag signalisiert, einer teilweisen Neuauszählung zuzustimmen.

Die beiden iranischen Oppositionspolitiker Mir-Hossein Mussawi und Mehdi Karubi waren nach Informationen des englischsprachigen Senders Press TV zuvor nicht vor dem Wächterrat erschienen, der über ihre Beschwerden zum Verlauf der Präsidentenwahl beraten wollte. Die unterlegenen Kandidaten hatten eine Beschwerde mit mehr als 600 Punkten gegen den Verlauf der Wahl eingelegt.

Schon während des Freitagsgebets hatte der oberste geistliche Führer Ayatollah Ali Chamenei Präsident Mahmud Ahmadinedschad als eindeutigen Sieger der Präsidentschaftswahl bezeichnet und den umstrittenen Urnengang für rechtens erklärt. Zugleich forderte er ein Ende der Oppositionsproteste. (afp)