Düsseldorf. .

Chaotischer Tag auf NRWs Straßen: Glätte und Schnee führten zu vielen Unfällen und bremsten Busse und Bahnen aus. Der Wetterdienst warnt vor weiteren schauerartigen Schneefällen. Im Osten kann es zu Schneeverwehungen kommen.

Schnee und Glatteis haben am Donnerstag zu zahlreichen Behinderungen in Nordrhein-Westfalen geführt. Die Leitstelle der Polizei in NRW zählte von Mittwochmittag bis Donnerstagmittag 1200 witterungsbedingte Unfälle mit 99 Verletzten - davon 13 Schwerverletzte.

Allein am Morgen gab es im Land rund 400 Unfälle. Zwei Menschen wurden dabei schwer verletzt, 26 weitere zogen sich leichte Verletzungen zu. An den Flughäfen im Land wurden wegen des Winterwetters einzelne Flüge gestrichen. Die Bahn hatte wegen der Kälte mit technischen Problemen zu kämpfen.

Autos blieben hängen

Allein in Köln und auf den umliegenden Autobahnen krachte es am Donnerstagmorgen laut Polizeileitstelle 107 Mal. In Bergisch-Gladbach stürzte ein Baum unter der Schneelast um und fiel auf ein fahrendes Auto. Die 25-jährige Fahrerin konnte ihren Wagen nur mit Hilfe von Passanten verlassen. Sie wurde in ein Krankenhaus gebracht. Insgesamt schätzt die Polizei den Schaden, der bei den Unfällen im Land entstand, auf knapp 933.000 Euro.

Doch die Einsatzkräfte mussten nicht nur zu Unfällen ausrücken. Auch liegen gebliebene Fahrzeuge und umgestürzte Bäume beschäftigten Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienste. Allein im Hochsauerlandkreis mussten die Einsatzkräfte 30 Fahrzeugen helfen, die wegen der Eisglätte an leichten Steigungen gescheitert waren.

Busse fallen aus, Bahn meldet Verspätungen

Auch öffentliche Verkehrsmittel hatten ihre Probleme mit den Wetterbedingungen. So fielen etwa im Bergischen Land teilweise die Busse aus, andere Linien mussten Umwege fahren. Bei der Bahn führte die Kälte erneut zu Weichenstörungen in Recklinghausen sowie zwischen Köln und Aachen. Mehrere Züge waren dadurch verspätet. Insgesamt hätten sich die Behinderungen aber in Grenzen gehalten, sagte ein Bahnsprecher.

Auch die Flughäfen im Land spürten die Folgen des Winterwetters. Zwar seien nur wenige Flüge, meist aus Berlin, annulliert worden, sagten Sprecher der Flughäfen in Düsseldorf und Köln/Bonn übereinstimmend. In Köln kamen dafür jedoch mehrere Flieger an, die planmäßig meist in Frankfurt am Main oder in Hahn hätten landen sollen. Sie waren wegen des Winterwetters aber umgeleitet worden.

Fußballspiele abgesagt

Der Westdeutsche Fußball- und Leichtathletikverband (WFLV) sagte die für Sonntag (12. Dezember) geplanten Spiele in der NRW-Liga komplett ab. Der Spieltag soll voraussichtlich vor dem Start der Meisterschaftsrunde Ende Januar beziehungsweise Anfang Februar 2011 nachgeholt werden.

Der Deutsche Wetterdienst warnt für die kommende Nacht vor gebietsweise schauerartigen Schneefällen. In Höhenlagen, insbesondere im Osten des Landes, können zudem stürmische Windböen auftreten und zu Schneeverwehungen führen. Es wird glatt.

Verkehrsteilnehmer werden auch weiterhin um ein der Witterung angepasstes und vorsichtiges Verhalten gebeten. Fahrer von Kraftfahrzeugen sollten daran denken, dass ihre Fahrzeuge mit vorschriftsmäßiger Winterbereifung ausgerüstet sind. (dapd/we)

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