Duisburg. .

Tief Monika sorgt weiter für Behinderungen im Verkehr. Auf glatten Straßen krachte es mehrere hunderte Male. Am Frankfurter und Münchner Flughafen wurden Flüge gestrichen. Den Winterdiensten geht an einigen Airports das Enteisungs-Mittel aus.

Die extremen Witterungsbedingungen führen europaweit weiter zu starken Beeinträchtigungen im Straßen- und Luftverkehr. Betroffen sind davon auch deutsche Flughäfen. Laut Flughafenverband ADV (Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen) sind die Winterdienste an den Airports im Dauereinsatz. Allerdings könne es laur ADV zu Verzögerungen bei der Enteisung der Flugzeuge kommen. „Grund dafür sind nicht die Betriebsabläufe an den Flughäfen, sondern Lieferschwierigkeiten der wenigen auf die Produktion von Enteisungsflüssigkeiten spezialisierten Hersteller“, so die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen. „ Bei den Lieferengpässen handelt es sich um ein europäisches Problem.“

In Frankfurt am Main saßen bis zum Morgen rund 3.000 Passagiere über Nacht auf dem Flughafen fest, in München waren es rund 700. Die wohl prominenteste von den Flugausfällen Betroffene war Popsängerin Shakira. Sie musste ihr für Mittwochabend angesetztes Konzert in der Festhalle absagen. Auch am Donnerstag wurde auf den meisten Flughäfen in Deutschland mit weiteren Verspätungen und Flugstreichungen gerechnet.

Wegen des Wintereinbruchs musste die Bahn ihr Tempolimit für Fernzüge zeitweise noch einmal verschärfen. Von Mittwochabend bis Donnerstagmittag waren die Züge im Fernverkehr bundesweit für rund 15 Stunden mit höchstens 160 km/h unterwegs, bestätigte ein Bahnsprecher der „Neuen Ruhr/Neuen Rhein Zeitung“. Bislang galt ein winterbedingtes Tempolimit von 200 km/h. Die Wetterlage mit neuen heftigen Schneefällen und Eisregen habe die Verantwortlichen bewogen, noch einmal die Höchstgeschwindigkeit zu drosseln, hieß es. Es sei um „Risikominimierung“ gegangen. Inzwischen sind die Fernverkehrszüge wieder mit 200 km/h unterwegs.

Kilometerlange Staus auf den Autobahnen

Behinderungen im Straßenverkehr gab es beinahe im gesamten Bundesgebiet. Die A 9 war zwischen Schleiz und Triptis (Thüringen) in Richtung Berlin wegen etlicher Verkehrsunfälle am Donnerstagmorgen gesperrt. Seit Mittwochabend stecken dort Hunderte Autofahrer fest. Der Stau mit einer Länge von über 40 Kilometern reichte über die Landesgrenze nach Bayern hinaus. Auf der A 7 staute sich der Verkehr in Nähe Hattenbacher Dreieck auf rund 30 Kilometern Länge. Zahlreiche Straßen mussten gesperrt werden. Allein in Nordrhein-Westfalen passierten von Mittwochmittag bis Donnerstagmorgen mehr als 800 Unfälle, bei denen einige Menschen schwer verletzt wurden.

In Frankfurt am Main entgleiste möglicherweise infolge des Schnees auf oberirdischer Strecke eine U-Bahn. Der Unfall ging nach Angaben der Feuerwehr aber glimpflich aus, Menschen wurden nicht verletzt. In Leipzig behinderten Neuschnee und Eis weiterhin den Straßenbahnverkehr. Eigentlich sollte die Bahn am Morgen zumindest auf den wichtigsten Strecken wieder pünktlich verkehren. Wegen vereister Oberleitungen und Schneeverwehungen war das aber nach Angaben der Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB) nicht möglich. Die LVB hatten am Mittwochabend gegen 17.00 Uhr den Straßenbahnverkehr in der Stadt komplett eingestellt.

20 Zentimeter Neuschnee in Rheinland-Pfalz, Tauwetter im Saarland

Im Norden von Rheinland-Pfalz konnten am Morgen zahlreiche Orte auf den Höhen von Eifel, Hunsrück und Westerwald mit Bussen überhaupt nicht mehr angefahren werden. In der Nacht waren dort bis zu 20 Zentimeter Neuschnee gefallen.Das Saarland hat indes mit Tauwetter zu kämpfen. Die Stadtautobahn durch Saarbrücken musste wegen Hochwasser gesperrt werden, ebenso Teilstrecken der Bundesstraße 41 zwischen Saarbrücken und Kleinblittersdorf entlang der Saar.

Weitere Schneefälle erwartet

Die Unwetterwarnungen für Sachsen, Thüringen und Bayern konnte der Deutsche Wetterdienst am Donnerstagmorgen wieder aufheben. Im Laufe des Tages war jedoch vor allem an den Nordrändern der Mittelgebirge und der Alpen mit weiterem Schneefall zu rechnen. Im ganzen Land wehte ein frischer bis starker Wind, an der Nordsee sowie in Höhenlagen waren Sturmböen möglich. Daher bestand die Gefahr von Schneeverwehungen. (dapd)