Berlin. .
In der FDP wächst einem Bericht zufolge der Unmut über das Verhalten des US-Botschafters in Berlin, Philip Murphy. Nach den Wikileaks-Enthüllungen fordern die Freidemokraten die Abberufung des Regierungsbeauftragten.
Der FDP-Bundestagsabgeordnete Hans-Michael Goldmann rief die US-Regierung in der „Bild“-Zeitung auf, Murphy zu versetzen. „Das Verhalten von Herrn Murphy ist ungehörig. Wenn das einem deutschen Botschafter passiert wäre, dann hätte man ihn abberufen. So ein Botschafter muss nach Hause geholt werden.
“Goldmann kritisierte besonders, dass sich Murphy, anders als US-Außenministerin Hillary Clinton, bisher nicht bei der Bundesregierung für die bei Wikileaks aufgetauchten Notizen über deutsche Politiker entschuldigt habe.Auch der FDP-Außenpolitiker und Bundestagsabgeordnete Bijan Djir-Sarai zeigte sich verärgert. „Ob Herr Murphy noch ein vertrauensvoller Gesprächspartner ist nach den jüngsten Vorgängen, ist mehr als zweifelhaft“, sagte Djir-Sarai.
Westerwelles Büroleiter von seiner Funktion entbunden
Die Internetplattform Wikileaks hatte am Sonntag damit begonnen, geheime Nachrichten von US-Botschaften in aller Welt an das Außenministerium in Washington zu veröffentlichen. Darin wurden zum Teil auch kritische Äußerungen über deutsche Politiker getätigt. Zudem wurde durch Wikileaks bekannt, dass ein FDP-Mitarbeiter die US-Botschaft während der Koalitionsverhandlungen zwischen Union und FDP im Oktober 2009 mit detaillierten Informationen versorgte. Die FDP enttarnte am Donnerstag den Büroleiter ihres Vorsitzenden Guido Westerwelle als Quelle. Er wurde im gegenseitigen Einvernehmen von seiner Funktion als Büroleiter entbunden. (afp)