Jerusalem. .
Bundespräsident Christian Wulff wird bei seiner Visite in Israel von seiner Tochter begleitet. Annalena nennt Yad-Vashem-Besuch „sehr emotional“. Beim Treffen mit Präsident Simon Peres meidet Wulff die Themen Terror, Gaza und Iran.
Im Garten des Präsidenten blühen die Rosen. Die Sonne brennt, an die 25 Grad werden es bald sein, aber der Gast aus Deutschland meidet Smalltalk über das Wetter. Die Israelis beten für Regen; er ist überfällig. Eitel Sonnenschein ist dafür politisch angesagt, wenn Bundespräsident Christian Wulff Israel besucht. Zum einen wird er warmherzig empfangen. Zum anderen meidet er nach dem Treffen mit Präsident Shimon Peres jedes kritische Thema. Kein Wort zum Terror oder zum iranischen Atomprogramm, erst recht zur Gaza-Resolution des Bundestages. Zuhören will er, Vertrauen aufbauen.
Und doch setzt er seine Signale. Morgen fährt der Präsident zum Abschluss seiner Visite in die palästinensischen Gebiete. Er kommt nicht nach Ramallah – eher ein Schauplatz für einen Regierungspolitiker – , sondern nach Bethlehem, passend zum ersten Advent. Ein Statement ist seine Begleitung. Nicht Ehefrau Bettina steht ihm zur Seite, sondern seine Tochter aus erster Ehe: Annalena (17).
Acht Jugendliche dabei
Jeder Gast aus Deutschland hat in Israel angemahnt, die Erinnerung an den Völkermord von Generation zu Generation weiter zu tragen. Wulff macht es buchstäblich vor – mit seiner Tochter und mit einer Gruppe von acht Jugendlichen, die ihn begleiten. In der Gedenkstätte Yad Vashem steht die Tochter an seiner Seite, als sie die „Halle der Erinnerung“ betreten. Der Führung auf den Hügeln von Yad Vashem, wo die Israelis den Völkermord an sechs Millionen Juden nachgezeichnet haben, war Wulff schweigend gefolgt. Nun betritt er, das Haar mit der schwarzen Kippa bedeckt, die dunkle und kalte Steinhalle. Nachdem ein Chor zwei Lieder angestimmt hat, bittet der Zeremonienmeister den Gast, das Mahnfeuer zu entfachen. Danach wird ein Kranz niedergelegt.
Regierungschef Netanjahu lädt Wulff in seine Residenz ein, auch in der Knesset ist Wulff gefragt, wo er Oppositionsführerin Tzipi Livni trifft. Die Anerkennung für den ersten Bundespräsidenten, der nach dem 2.Weltkrieg geboren wurde, täuscht übers Protokollarische hinweg. Offiziell ist die Reise die erste, die er nicht von Vorgänger „erbte“ – kein Staatsbesuch. Auf die Ehre, vor dem Parlament zu sprechen, muss er warten.
Die Attraktion heißt Annalena Wulff. „Sehr emotional“ sei es in Yad Vashem gewesen, sagt sie, obwohl man ihr das nicht ansieht. Man spürt, dass sie ein Politiker-Kind ist. Auch im Rampenlicht wirkt die Oberstufenschülerin nicht verlegen. Warum auch? Die Klausuren seien geschrieben, erzählt sie, beim Rektor ist sie entschuldigt. Klar, wenn der Bundespräsident darum bittet.
Im Garten des Präsidenten blühen die Rosen. Die Sonne brennt, an die 25 Grad werden es bald sein, aber der Gast aus Deutschland meidet Smalltalk über das Wetter. Eitel Sonnenschein ist dafür politisch angesagt, wenn Bundespräsident Christian Wulff Israel besucht.
Und doch setzt er seine Signale. Morgen fährt der Präsident zum Abschluss seiner Visite in die palästinensischen Gebiete. Er kommt nicht nach Ramallah – eher ein Schauplatz für einen Regierungspolitiker – , sondern nach Bethlehem, passend zum ersten Advent. Ein Statement ist seine Begleitung. Nicht Ehefrau Bettina steht ihm zur Seite, sondern seine Tochter aus erster Ehe: Annalena (17).
Acht Jugendliche dabei
Jeder Gast aus Deutschland hat in Israel angemahnt, die Erinnerung an den Völkermord von Generation zu Ge-neration weiter zu tragen. Wulff macht es buchstäblich vor – mit seiner Tochter und mit einer Gruppe von acht Jugendlichen, die ihn begleiten. In der Gedenkstätte Yad Vashem steht die Tochter an seiner Seite, als sie die „Halle der Erinnerung“ betreten. Der Führung auf den Hügeln von Yad Vashem, wo die Israelis den Völkermord an sechs Millionen Juden nachgezeichnet haben, war Wulff schweigend gefolgt. Nun betritt er, das Haar mit der schwarzen Kippa bedeckt, die dunkle und kalte Steinhalle. Nachdem ein Chor zwei Lieder angestimmt hat, bittet der Zeremonienmeister den Gast, das Mahnfeuer zu entfachen. Danach wird ein Kranz niedergelegt.
Regierungschef Netanjahu lädt Wulff in seine Residenz ein, auch in der Knesset ist Wulff gefragt, wo er Oppositionsführerin Tzipi Livni trifft. Die Anerkennung für den ersten Bundespräsidenten, der nach dem 2.Weltkrieg geboren wurde, täuscht übers Protokollarische hinweg. Offiziell ist die Reise die erste, die er nicht von Vorgänger „erbte“ – kein Staatsbesuch. Auf die Ehre, vor dem Parlament zu sprechen, muss er warten.
Die Attraktion heißt Annalena Wulff. „Sehr emotional“ sei es in Yad Vashem gewesen, sagt sie, obwohl man ihr das nicht ansieht. Man spürt, dass sie ein Politiker-Kind ist. Auch im Rampenlicht wirkt die Oberstufenschülerin nicht verlegen. Warum auch? Die Klausuren seien geschrieben, erzählt sie, beim Rektor ist sie entschuldigt. Klar, wenn der Bundespräsident darum bittet.