Jerusalem. .
Seit fast fünf Jahren liegt der frühere israelische Ministerpräsident Ariel Scharon im Koma. Nun ist der 82-Jährige nach Hause verlegt worden. Scharon kann nicht kommunizieren, reagiere aber auf einfach Reize.
Der seit fast fünf Jahren im Koma liegende frühere israelische Ministerpräsident Ariel Scharon ist wieder zu Hause. Der 82-Jährige sei auf seine Sycamore Ranch gebracht worden, teilte das Sheba Medical Centre bei Tel Aviv am Freitag mit. „Unser Bestreben als Krankenhaus ist es sicherzustellen, dass jeder chronische Patient, wenn möglich in seiner Umgebung zu Hause leben kann“, sagte der Chef der Rehabilitationsabteilung, Schlomo Noy.
Von Zeit zu Zeit müsse Scharon wahrscheinlich wieder zu Untersuchungen in die Klinik gebracht werden. Scharon hatte im Januar 2006 einen Schlaganfall erlitten und liegt seitdem im Koma.
Freunde sprechen von einem Schwebezustand
Mit einer wesentlichen Änderung des Gesundheitszustandes von Scharon sei nicht zu rechnen, sagte Noy im Armeerundfunk weiter. Freunde haben von einem Schwebezustand gesprochen, in dem sich Scharon befinde. Er kommuniziere zwar nicht, reagiere aber auf einfache Reize und auf Fernsehen. Seine Körperfülle, die während seiner aktiven Zeit oft von Karikaturisten aufgegriffen wurde, soll Scharon behalten haben.
Scharon stand im Krieg 1973 an der Spitze israelischer Streitkräfte, die den Angriff Ägyptens zurückschlugen. Als Verteidigungsminister war er verantwortlich für den Einmarsch im Libanon. Wegen Massaker verbündeter christlicher Milizen an palästinensischen Flüchtlingen musste er vom Amt zurücktreten. Als Ministerpräsident organisierte er 2002 die israelische Offensive im Westjordanland sowie 2005 einen überraschenden Abzug aus dem Gazastreifen. (rtr)