Berlin. .
Die Bundesregierung hat das nach der Entdeckung von Paketbomben verhängte Verbot für Flüge aus dem Jemen gelockert. Frachtflüge bleiben aber weiterhin verboten.
Die Bundesregierung hat das nach der Entdeckung von Paketbomben verhängte Verbot für Flüge aus dem Jemen gelockert. Seit Freitag 14.00 Uhr dürfen nach Angaben des Bundesverkehrsministeriums wieder Passagiermaschinen aus dem arabischen Land Deutschland anfliegen. Frachtflüge blieben weiter verboten und die Passagierflugzeuge dürften auch weiter keine Fracht oder Post befördern, sagte eine Ministeriumssprecherin am Samstag. Sie bestätigte damit einen Bericht von „Spiegel Online“. Demzufolge geht die Entscheidung auf eine neue Gefährdungsanalyse des Bundesinnenministeriums zurück. Vom Ministerium in den Jemen entsandte Bundespolizisten hätten nach Prüfung der Lage an den Flughäfen vor Ort gemeldet, dass es gegen die Aufnahme von Passagierflügen keine Bedenken gebe, heißt es in dem Bericht.
Deutschland hatte nach der Entdeckung zweier aus dem Jemen per Luftfracht verschickten Paketbomben ein Flugverbot für alle Maschinen aus dem Jemen erlassen. Eines der Pakete war auf dem Flughafen Köln/Bonn umgeladen worden. Die Paketbombe wurde nach Geheimdienst-Hinweisen in Großbritannien entdeckt und entschärft. Sie war nach Angaben der britischen Polizei so programmiert, dass sie über der Ostküste der USA hätte explodieren können.
Die Entdeckung der Bomben hat eine Diskussion über die Sicherheit im Luftfrachtverkehr ausgelöst. Seit Montag ließ das Verkehrsministerium unangemeldete Überprüfungen bei den 650 zertifizierten Spediteuren und Logistikunternehmen in Deutschland vornehmen, die Fracht kontrollieren. Dabei wurde untersucht, ob die Röntgengeräte funktionierten und das Frachtembargo gegen den Jemen eingehalten wurde. Nach Angaben des Ministeriums fielen keine schwerwiegenden Mängel auf. Einige Röntgengeräte hätten nicht richtig funktioniert, seien aber durch Techniker noch vor Ort wieder korrekt eingestellt worden. (rtr)