Washington/ Düsseldorf. .

Die USA haben ihre Sicherheitsvorschriften bei Frachtgut ausgeweitet. Einfuhrverbot herrscht zudem jetzt auch für Sendungen aus Somalia.

Neue US-Sicherheitsvorschriften verbieten die Einfuhr sämtlicher Fracht aus dem Jemen und Somalia. Untersagt sind auf Passagierflügen zudem Tonerkartuschen und Tintenpatronen, die mehr als ein halbes Kilo wiegen, sagte Heimatschutzministerin Janet Napolitano am Montag.

Große Druckerpatronen verboten

Die neuen Regeln sind eine direkte Reaktion auf die vereitelten Paketbomben-Anschläge im vergangenen Monat. Dabei waren Ende Oktober in London und Dubai zwei Paketbomben sichergestellt worden, die aus dem Jemen abgesandt und an Synagogen im Großraum Chicago adressiert waren. Dabei waren deutschen Sicherheitskreisen zufolge die Druckerpatronen handelsüblicher HP-Laserjet-Drucker mit 300 beziehungsweise 400 Gramm geruchslosem Sprengstoff PETN gefüllt worden.Napolitano sagte weiter, dass es nicht erlaubt sei, hochriskante Fracht mit Passagierflugzeugen zu transportieren - allerdings ohne zu erklären, was mit hochriskanter Fracht gemeint ist. Nach Angaben des Büros für Transportstatistik werden rund 30 Prozent der Luftfracht in die USA mit Passagiermaschinen befördert.

Deutsche Industrie erwägt Embargo gegen Drittstaaten

Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) hat ein Embargo gegen Drittstaaten wie Jemen ins Gespräch gebracht, die bei der Kontrolle von Luftfracht internationalen Sicherheitsanforderungen nicht entsprechen. „Ein Embargo gegen Drittstaaten, bei denen gravierende Schwachstellen im Sicherheitsnetz des Frachtverkehrs identifiziert wurden, kann in Ausnahmefällen in Betracht kommen“, heißt es in einem Rundschreiben von BDI-Hauptgeschäftsführer Werner Schnappauf an die Mitgliedsverbände des BDI, das der in Düsseldorf erscheinenden „Rheinischen Post“ (Dienstagausgabe) vorliegt.

Möglichst einheitliche internationale Sicherheitsstandards

“Dies sollte aber nur als ultima ratio und zeitlich befristet erfolgen“, heißt es darin. Der Fokus der Politik müsse auf den Drittstaaten liegen, aus denen die Fracht abgeschickt werde, so der BDI. „Ziel muss ein möglichst einheitlicher höher er internationaler Sicherheitsstandard sein.“Auch der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) forderte die Politik auf, den Fokus nicht nur auf die EU zu richten, sondern globale Maßnahmen zur Verbesserung der Luftsicherheit anzustreben. „Gerade bei hochwertigen Maschinen erwarten die Kunden weltweit einen schnellen und zuverlässigen Ersatzteilservice“, sagte DIHK-Präsident Hans Heinrich Driftmann der Zeitung. „Daher müssen Maßnahmen zur Verbesserung der Luftfrachtsicherheit nicht nur auf europäischer Ebene, sondern auch darüber hinaus abgestimmt werden.“ (ap/rtr)