Merapi. .
Nach dem Ausbruch am Dienstag ist der Vulkan Merapi auf der indonesischen Insel Java erneut ausgebrochen. Fast 50.000 Menschen in der Region sind inzwischen evakuiert. Vulkan-Experten warnen: Das Schlimmste könnte erst noch kommen.
Nach einem neuerlichen Ausbruch des Vulkans Merapi auf der indonesischen Hauptinsel Java am Samstag haben die Streitkräfte an den Berghängen lebenden Dorfbewohner zwangsweise in Sicherheit gebracht. Bei der chaotischen Evakuierung kam nach Angaben des Roten Kreuzes eine 44-jährige Frau ums Leben. Damit starben bereits 36 Menschen seit dem ersten Ausbruch am Dienstag. Die mächtige, insgesamt 21-minütige Eruption führte zur vorübergehenden Schließung des 20 Kilometer entfernten Flughafens von Yogyakarta.
Indonesien leidet
Zu dem erneuten Ausbruch sei es am frühen Morgen gekommen, berichtete der Vulkanologe Surono. Einige Dorfbewohner lehnten es ab, ihre Häuser zu verlassen. Als Begründung gaben sie an, ihr Vieh und ihre Unterkünfte schützen zu wollen. Derzeit seien mindestens 47.000 Menschen, die rund um den Vulkan leben, in Lagern der Regierung oder bei Angehörigen und Freunden untergebracht, teilte der Nationale Katastrophenschutzstab mit. Während die Behörden bereits von einem Nachlassen der Vulkanaktivität gesprochen hatten, warnte der Leiter des nahegelegenen Vulkan-Zentrums, Subandrio, am Samstag davor, dass das Schlimmste noch bevorstehen könnte.
Schon mindestens 413 Tote nach Tsunami
Hunderte Kilometer weiter westlich ist die Zahl der Todesopfer nach dem Tsunami am Samstag auf mindestens 413 gestiegen. Zwar wurden 135 Vermisste lebend gefunden, dennoch wurden 163 Menschen weiter vermisst, wie Mitarbeiter des Krisenzentrums mitteilten. Die Rettungskräfte befürchten, dass viele der Vermissten von der Flutwelle am Montag ins Meer gerissen wurden. 23.000 Menschen auf den Mentawai-Inseln vor Sumatra verloren durch die Flutwelle ihr Obdach.
Die Versorgung der Überlebenden mit Lebensmitteln, Wasser und Decken bereitete weiter Schwierigkeiten. Einige abgelegene Küstendörfer waren nur zu Fuß oder über das Meer zu erreichen. Ein Sturm und bis zu sechs Meter hohe Wellen verhinderten jedoch die Anlieferung von Hilfsgütern und Arznei mit Hubschraubern oder Schiffen.Insgesamt kosteten die beiden Naturkatastrophen in dem südostasiatischen Staat damit mindestens 449 Menschen das Leben. (dapd)