Jakarta. .

Indonesien nach der Naturkatastrophen-Serie: Die Zahl der Toten stieg nach Angaben von Rettungskräften bis Freitag auf 394 an. Mehr als 300 Menschen werden noch vermisst.

Indonesien leidet

Indonesien im Ausnahmezustand: Indonesier transportieren Lebensmittel.
Indonesien im Ausnahmezustand: Indonesier transportieren Lebensmittel. © REUTERS
Hunderte Häuser wurden zerstört, deswegen...
Hunderte Häuser wurden zerstört, deswegen... © Reuters
...leben diejenigen, die ihre Häuser verloren haben, in Zelten.
...leben diejenigen, die ihre Häuser verloren haben, in Zelten. © AP
Helfer versorgen die Obdachlosen mit dem Nötigsten. Frachtflugzeuge bringen Hilfsmittel ins Katastrophengebiet.
Helfer versorgen die Obdachlosen mit dem Nötigsten. Frachtflugzeuge bringen Hilfsmittel ins Katastrophengebiet. © Reuters
In einer Kirche in Sikakap werden Verletzte versorgt und finden dort ein Dach über dem Kopf. 20.000 Obdachlose leben jetzt in Notunterkünften wie dieser Kirche und in Zelten.
In einer Kirche in Sikakap werden Verletzte versorgt und finden dort ein Dach über dem Kopf. 20.000 Obdachlose leben jetzt in Notunterkünften wie dieser Kirche und in Zelten. © AP
Diese Frau verlor, wie viele andere, auf den Metawi Inseln ihr Haus und Angehörige.
Diese Frau verlor, wie viele andere, auf den Metawi Inseln ihr Haus und Angehörige. © AP
Über 270 Menschen starben bei den Unglücken. Diese Überlebenden warten auf einem Strand im Westen Sumatras auf Hilfe.
Über 270 Menschen starben bei den Unglücken. Diese Überlebenden warten auf einem Strand im Westen Sumatras auf Hilfe. © AFP
Der Vulkan Merapi, dessen Aktivität am vorigen Wochenende erheblich zunahm und...
Der Vulkan Merapi, dessen Aktivität am vorigen Wochenende erheblich zunahm und... © REUTERS
dessen Ausbruch am Dienstagabend (Ortszeit) mindestens 28 Menschen das Leben kostete.
dessen Ausbruch am Dienstagabend (Ortszeit) mindestens 28 Menschen das Leben kostete. © REUTERS
Ein Kind mit seinem Vater auf dem Weg durch zerstörtes Gebiet.
Ein Kind mit seinem Vater auf dem Weg durch zerstörtes Gebiet. © REUTERS
Indonesische Soldaten suchen nach dem Vulkanausbruch in den Trümmern nach Überlebenden.
Indonesische Soldaten suchen nach dem Vulkanausbruch in den Trümmern nach Überlebenden. © AP
Helfer säubern den Borobudur Tempel von Vulkanasche.
Helfer säubern den Borobudur Tempel von Vulkanasche. © AP
Einer von Hunderten Verletzten in Sleman.
Einer von Hunderten Verletzten in Sleman. © AFP
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Nach dem Tsunami vor der Küste Indonesiens haben Helfer am Freitag weiter nach Überlebenden gesucht und tausende obdachlose Menschen mit dem Nötigsten versorgt. Die Zahl der Toten stieg nach Angaben von Rettungskräften bis Freitagmorgen auf 394 an, 312 Menschen wurden demnach noch vermisst. Unterdessen stieß der hunderte Kilometer entfernte Vulkan Merapi weiter riesige Asche- und Lavawolken aus.

Auf den von der Flutwelle betroffenen Inseln vor der Küste Sumatras gestaltete sich die Suche nach Überlebenden wegen der Verwüstungen weiter schwierig. Zudem erschwere schlechtes Wetter die Lieferung von Zelten, Medikamenten, Nahrungsmitteln und Trinkwasser auf die Inseln, beklagten Rettungskräfte. Nach ihren Angaben leben dort derzeit etwa 13.000 obdachlose Menschen in Notlagern.

Behörden rechnen mit 500 Todesopfern

Die abgelegenen Inseln waren am Montag von einem Erdbeben der Stärke 7,7 erschüttert worden, wenig später traf sie eine drei Meter hohe Flutwelle. Trotz eines modernen mit deutscher Hilfe finanzierten Frühwarnsystems konnten viele Bewohner nicht rechtzeitig gewarnt werden. Am Donnerstag hatten die indonesischen Behörden kaum noch Hoffnung, Vermisste lebend zu retten, und rechneten mit mehr als 500 Todesopfern.

Unterdessen war der hunderte Kilometer entfernte Vulkan Merapi am Freitag weiter aktiv. Der Vulkan habe am frühen Morgen riesige Wolken aus Lava und Asche augestoßen und seinen südöstlichen Hang auf dreieinhalb Kilometern damit bedeckt, erklärte der von der indonesischen Regierung bestellte Vulkanologe Heru Suparwoko der Nachrichtenagentur AFP. „Er ist für jeden, der in die Nähe der Wolken kommt, weiterhin sehr gefährlich“, fügte er hinzu.

Zehntausende leben in Zeltstädten

Die Zahl der durch den Ausbruch des aktivsten Vulkans des Landes am Dienstag ums Leben gekommenen Menschen erhöhte sich unterdessen auf 34, wie eine Sprecherin des örtlichen Krankenhauses am Freitag mitteilte. Unter den Toten ist auch der traditionelle „Wächter“ des Merapi. 50.000 Menschen leben derzeit in Zeltstädten, nachdem das Gebiet im Umkreis von zehn Kilometern um den Vulkan evakuiert wurde.

UN-Generalsekretär Ban Ki Moon bekundete Indonesien sein Mitgefühl und bot dem Land die Hilfe der Vereinten Nationen an. Ban sei „tief betroffen angesichts der Todesopfer und der Zerstörungen“, sagte ein UN-Sprecher am Donnerstag in New York. Die Vereinten Nationen seien bereit, Indonesien bei den notwendigen Hilfsmaßnahmen zu unterstützen. (afp)