Düsseldorf. .
In Nordrhein-Westfalen verschärft sich der Hausarzt-Mangel. Allein in Westfalen-Lippe fehlen bereits 205 Allgemeinmediziner. Das Rheinland schneidet besser ab – noch.
n Nordrhein-Westfalen verschärft sich nach Medienangaben der Mangel an Hausärzten. Allein im Landesteil Westfalen-Lippe fehlten 205 Allgemeinmediziner, berichtete das Bielefelder „Westfalen-Blatt“ (Donnerstagausgabe). Im Bereich der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Rheinland halten sich die freien Praxissitze mit 25 noch in Grenzen. Die Situation könnte sich aber weiter verschlechtern, da bereits jetzt 19,4 Prozent der Mediziner über 60 Jahre alt seien, sagte die KV-Sprecherin Karin Hamacher der Zeitung. Schon jetzt gebe es Schwierigkeiten, Praxen in ländlichen Bereichen zu besetzen.
Wenn dieser Entwicklung nicht gegengesteuert werde, verschärft sich nach Expertenansicht die ambulante Versorgungssituation in fünf Jahren dramatisch. Die betroffenen Kommunen müssten Anreize für die Niederlassung von Hausärzten schaffen, betonte KV-Sprecher Christopher Schneider. Außerdem müsse das Fach Allgemeinmedizin stärker beworben werden. Somit sei die Schaffung einer medizinischen Fakultät an der Universität Bielefeld von großer Bedeutung, um Nachwuchsmediziner für Ostwestfalen-Lippe zu gewinnen, hieß es. Würden die freien Praxen nicht wieder besetzt, müssten immer weniger Mediziner immer mehr Patienten behandeln.
Prämie für Hausärzte in unterversorgten Kommunen
Die NRW-Landesregierung hatte nach Zeitungsangaben im Dezember 2009 einen Hausarzt-Aktionsplan gestartet, um Mediziner mit Prämien bis zu 50.000 Euro in unterversorgte Kommunen zu locken. Hausärzte können sich noch bis zum 31. Dezember bewerben, um in den Genuss der Prämie zu kommen. Das Programm werde aber auch 2011 weiter geführt, sagte eine Sprecherin des NRW-Gesundheitsministeriums dem „Westfalen-Blatt“. (dapd)