Hamburg/Essen. Ein Grund für die Arcandor-Pleite sollen die horrenden Mieten für die Karstadt-Häuser sein. Profitiert hat laut einem Medienbericht eine kleine Gruppe von prominenten Superreichen. Dazu zählten neben Ex-Acandor-Chef Middelhoff auch Claudia Oetker und Bofrost-Gründer Josef Boquoi.
Von den Fonds, die der Troisdorfer Projektentwickler Josef Esch mit der Kölner Privatbank Sal. Oppenheim für die Vermietung von Immobilien an die Warenhauskette Karstadt aufgelegt hat, hat offenbar nur eine kleine Gruppe profitiert. Mit dabei gewesen seien beim Start der Fonds - neben Ex-Arcandor-Chef Thomas Middelhoff, seiner Frau Cornelie und anderen - die Kunstsammlerin Claudia Oetker, der Bofrost-Gründer Josef Boquoi und Maxdata-Gründer Holger Lampatz, der 2006 und 2007 im Aufsichtsrat von KarstadtQuelle saß, berichtete das Hamburger Nachrichtenmagazin «Spiegel» am Sonntag vorab. Auch Sal. Oppenheim-Konkurrenten, die Privatbankiers Wilhelm von Finck Junior und Senior, hätten Anteile gezeichnet.
Die Gewinne der Anteilseigner gingen dem Magazin zufolge zulasten des KarstadtQuelle-Konzerns, der heute Arcandor heißt und zuletzt beim Essener Amtsgericht Insolvenz angemeldet hat. In München betrug die Garantiemiete laut «Spiegel» 23,2 Prozent vom Umsatz, in Leipzig 19,6 Prozent, in Potsdam 16,4 Prozent und in Karlsruhe 14,5. Schon bei einem Verhältnis Umsatz zu Miete von zehn Prozent beginne die sogenannte Todeszone, in der ein Warenhaus die Miete gemeinhin nicht mehr erwirtschaften könne, zitiert das Magazin Einzelhandelsexperten. (ddp)