Berlin. .
Offenbar hat Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble seinen Rücktritt angeboten, doch die Bundeskanzlerin lehnte das ab. Nun soll sich Schäuble selbst eine Frist gesetzt haben, berichtet der „Stern“.
Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) hat nach „Stern“-Informationen kurz vor seinem neuerlichen Klinikaufenthalt Kanzlerin Angela Merkel aus gesundheitlichen Gründen seinen Rücktritt angeboten. Wie das Hamburger Magazin am Mittwoch unter Berufung auf Vertraute des Ministers berichtete, wurde er von der CDU-Chefin aber überredet, sich noch einmal vier Wochen Schonzeit zu gönnen.
Der querschnittsgelähmte Schäuble, der wegen einer nicht verheilenden Wunde am Gesäß in diesem Jahr bereits mehrere Wochen nur eingeschränkt seine Ministertätigkeit ausüben konnte, will dem Bericht zufolge jedoch sein Amt aufgeben, sollte es ihm nach dieser Schonfrist nicht besser gehen. „Wenn ich nach vier Wochen merke, es geht nicht mehr, ziehe ich die Konsequenzen. Davon hält mich niemand ab“, zitierte das Magazin Schäubles Vertraute.
Das Bundesfinanzministerium reagierte verhalten: "Der Bericht ist reine Spekulation, zu der wir keine Stellung nehmen", erklärte Ministeriumssprecher Michael Offer am Mittwoch in Berlin. Er fügte hinzu: "Im übrigen schreitet der Heilungsprozess des Ministers planmäßig voran." |
Vier Wochen Schonzeit
Schäuble selbst hatte sich noch vorige Woche zuversichtlich geäußert, dass er Ende des Monats das Krankenhaus verlassen und wieder in Berlin seinen Amtsgeschäften nachkommen kann. „Ich bin Entzündungen im Zusammenhang mit dem Implantat, das mir im Frühjahr eingesetzt wurde, noch nicht ganz losgeworden. Ich werde mich jetzt etwa vier Wochen in die Horizontale begeben, damit die Wundheilung richtig abgeschlossen werden kann“, sagte Schäuble in einem Interview.
Sein Sprecher hatte erklärt, die Erfahrungen im Frühjahr hätten gezeigt, dass er die Amtsgeschäfte auch vom Krankenhaus aus führen könne. Auf der Tagung des Internationalen Währungsfonds (IWF) diese Woche in Washington wird Schäuble von seinem Staatssekretär Jörg Asmussen vertreten. (dapd/rtr)