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Die Rettung von Karstadt war teuer. Das Team um Insolvenzverwalter Klaus Hubert Görg erhält rund 25 Millionen Euro. Als ungerecht empfinde er die Vergütung nicht, sagte Görg. Eigentlich hätten der Gruppe über zehn Millionen mehr zugestanden.

Das Team um den Insolvenzverwalter der Arcandor-Unternehmen Klaus Hubert Görg erhält nach Abschluss des Karstadt-Insolvenzverfahrens einen zweistelligen Millionenbetrag. „Die Vergütung für mein Team und mich wird rund 25 Millionen Euro betragen“, sagte Verwalter Klaus Hubert Görg der WAZ-Gruppe.

Die Insolvenzverordnung „hätte im Übrigen fast 50 Millionen Euro ermöglicht“. Auf die Frage an Görg, ob er auf einen zweistelligen Millionenbetrag verzichte, sagte der Rechtsanwalt: „Verzicht würde ich nicht sagen. Das hat etwas mit Augenmaß zu tun. Man muss auch vor sich rechtfertigen, was man macht. Rund 25 Millionen Euro sind zweifellos eine große Summe. Es hat ein Fülle von Menschen unter enormer Anspannung und mit großer Verantwortung dafür gearbeitet und erhebliche Risiken in Kauf genommen. So furchtbar ungerecht empfinde ich die Vergütung also nicht.“ Die Gerichtsgebühren im Karstadt-Verfahren bezifferte Görg auf rund zehn Millionen Euro.

Karstadt der „uneingeschränkt schwierigste Fall“

Görg, der auch Insolvenzverfahren bei Babcock Borsig, Kirch oder AgfaPhoto bearbeitete, bezeichnete das Arcandor-Verfahren als seinen „uneingeschränkt“ schwierigsten Fall. Mit Blick auf den erfolgreichen Abschluss des Karstadt-Verfahrens sagte Görg: „Wenn sie mich fragen, mit welchen Gefühlen ich das Mandat jetzt sehe, sage ich Ihnen: Ich freue mich so sehr über den Erfolg, dass ich es mit diesen Aussichten wohl nochmal täte“.