Berlin. .

Seit fast zwanzig Jahren muss der Steuerzahler den Solidaritätszuschlag nun zahlen. Jetzt ist es genug, findet die Mehrheit der Deutschen. 71 Prozent stimmen laut einer aktuellen Umfrage für die Abschaffung des „Soli“.

Die Mehrheit der Deutschen ist einer Forsa-Umfrage zufolge für eine Abschaffung des Solidaritätszuschlags. 71 Prozent sind der Auffassung, dass der „Soli“ 20 Jahre nach der Wiedervereinigung nicht mehr nötig sei, wie eine vom Magazin „Stern“ in Auftrag gegebene Umfrage ergab. 23 Prozent wollen demnach, dass der Zuschlag weiter erhoben wird. Die meisten Befürworter finden sich laut Befragung im Osten: Hier halten ihn 44 Prozent für weiter erforderlich, während 45 Prozent ihn gern abschaffen würden.

Geringste Akzeptanz bei FDP-Wählern

Im Westen sind laut Befragung 18 Prozent für eine Beibehaltung des „Soli“, 76 Prozent dagegen. Bei den Anhängern der Parteien wollen mit 32 Prozent am ehesten die der Grünen, dass der Staat am Solidaritätszuschlag festhält. Bei den Wählern der Linken sind es 30 Prozent, bei denen der SPD 23 Prozent und denen der Union 22 Prozent. Am geringsten ist die Akzeptanz bei den FDP-Wählern: Nur 16 Prozent von ihnen halten den „Soli“ weiter für notwendig.

Der Solidaritätszuschlag wurde 1991 im Rahmen des Solidarpakts zunächst für ein Jahr eingeführt, um die Kosten der Wiedervereinigung zu finanzieren. Seit 1995 wird er wieder erhoben - in Ost und West. Seine Höhe beträgt zurzeit 5,5 Prozent der Einkommenssteuer. Der Staat erwartet nach Angaben des Bundesfinanzministeriums in diesem Jahr über elf Milliarden Euro Einnahmen durch den Zuschlag - 6,5 Prozent weniger als 2009. (dapd)