Brüssel. .

Die EU-Kommission hat die Wachstumsprognose für Deutschland nach dem starken zweiten Quartal nach oben geschraubt. 3,4, statt 1,2 Prozent werden jetzt prognostiziert. Deutschland und Polen sind damit die EU-Motoren.

Die EU-Kommission hat die Wachstumsprognose für Deutschland nach dem starken zweiten Quartal kräftig nach oben geschraubt. Die Wirtschaftsleistung werde sich 2010 um 3,4 Prozent erhöhen statt um 1,2 Prozent wie noch im Mai angenommen, erklärte die EU-Kommission am Montag in Brüssel. Auch in Polen soll das Bruttoinlandsprodukt (BIP) 2010 um 3,4 Prozent steigen. Deutschland und Polen sind damit die Wachstumsmotoren in der Europäischen Union. Das Wachstum in den anderen großen EU-Staaten bleibt deutlich dahinter zurück. Spanien kann sich nach Einschätzung der EU-Behörde 2010 noch nicht aus der Rezession befreien.

Die 16 Staaten der Euro-Zone sollen ein Plus von 1,7 Prozent verzeichnen - ein ebenfalls etwa doppelt so starkes Wachstum wie im Frühjahr angenommen. Dies sei eine „Aufwärtskorrektur, die sich sehen lassen kann“, erklärte EU-Kommissar Olli Rehn zur Vorlage der Zwischenprognose. Die europäische Wirtschaft habe wieder erkennbar Fuß gefasst, und die wachsende Inlandsnachfrage sei ein gutes Signal für den Arbeitsmarkt. Insgesamt ist der Aufschwung nach der schweren Wirtschaftskrise nach Einschätzung Rehns aber noch zaghaft. Im zweiten Halbjahr werde die Weltwirtschaft an Fahrt verlieren. Das werde die Exporte dämpfen. „Ein erneuter Rückfall in die Rezession ist allerdings nicht zu befürchten“, erklärte die EU-Behörde.

In Frankreich, Großbritannien, Italien und den Niederlanden kann sich die Wirtschaft nicht so dynamisch von der Rezession erholen wie in Deutschland oder Polen. Die Kommission erhöhte die Prognosen um einige Zehntel auf Jahresraten unter zwei Prozent. Spanien wird mit einem BIP-Rückgang um 0,3 Prozent die Rezession noch nicht hinter sich lassen. (Reuters)