Recife. Nach dem Absturz der Air-France-Maschine über dem Atlantik hat das brasilianische Militär eine Höhenflosse vom Heck des verunglückten Airbus A330 geborgen. Suchmannschaften haben bislang die Leichen von 16 der 228 Insassen bergen können.

Gut eine Woche nach dem mysteriösen Airbus-Absturz über dem Atlantik haben Suchmannschaften die Leichen von 16 der 228 Insassen geborgen. Außerdem wurden ein großes Stück vom Heck des Air-France-Flugzeugs sowie weitere Wrackteile entdeckt. Die Einsatzkräfte sind sich inzwischen sicher, das Unglücksgebiet lokalisiert zu haben.

Alle Leichen und Wrackteile wurden in einer Gegend gefunden, die rund 70 Kilometer entfernt von der Stelle liegt, von der die Maschine ihr letztes Funksignal absetzte. «Wir navigieren durch ein Meer von Trümmern», erklärte Kapitän Giucemar Tabosa Cardoso von der brasilianischen Marine. Die Suche konzentrierte sich auf ein mehrere hundert Quadratkilometer großes Gebiet rund 650 Kilometer nordöstlich der Inselgruppe Fernando de Noronha.

228 Menschen kamen ums Leben

Die Maschine verunglückte rund 1.000 Kilometer vor der brasilianischen Küste, bei dem Absturz kamen 228 Menschen ums Leben. Unter den Passagieren, die von Rio de Janeiro nach Paris fliegen wollten, waren auch 28 Deutsche. Ob ein Deutscher unter den geborgenen Leichen ist, war zunächst nicht bekannt.

Die genaue Unglücksursache kann wahrscheinlich erst geklärt werden, wenn der Daten- und der Stimmenrekorder gefunden werden, die vermutlich tief auf dem Boden des Meeres liegen. Die US-Marine schickte am Montag zwei Ortungssonden nach Brasilien, die Signale aus einer Tiefe von bis zu 6.100 Metern empfangen können.

In den Mittelpunkt der Ermittlungen rückte die Frage, ob außenliegende Instrumente des Airbus vereist waren und Sensoren daher unrichtige Informationen anzeigten. Die Maschine empfing den Ermittlern zufolge widersprüchliche Geschwindigkeitsinformationen, als sie durch ein schweres Unwetter flog und abstürzte oder bereits in der Luft auseinanderbrach. Schon eine Abweichung um 50 Stundenkilometer reicht nach Einschätzung von Experten aus, um Flugzeuge unkontrollierbar zu machen. (ap/afp)