Gutachten belastet Stadt Duisburg wegen Loveparade
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Düsseldorf. .
Ein neues Gutachten zum Unglück bei der Loveparade belastet die Stadt Duisburg. Demnach sei sie allein für die Sicherheit verantwortlich gewesen sein, so das Landesinnenministerium.
Ein neues Rechtsgutachten zur Aufarbeitung des Unglücks bei der Loveparade mit 21 Toten setzt die Stadt Duisburg erheblich unter Druck. Sie war demnach allein für die Sicherheit der Veranstaltung verantwortlich, wie aus dem vom Landesinnenministerium in Auftrag gegebenen und am Mittwoch in Düsseldorf vorgestellten Gutachten hervorgeht.
So habe sowohl die Aufsicht über die Einhaltung der Sicherheitsvorschriften „ausschließlich“ wie auch die „übergreifende Zuständigkeit für die Aufrechterhaltung der Sicherheit und Ordnung innerhalb und außerhalb des Veranstaltungsgeländes“ bei der Stadt gelegen, heißt es in dem Gutachten. Auch die Entscheidung, ob das Veranstaltungsgelände wegen Überfüllung hätte geschlossen werden sollen, habe nur die Stadt treffen können.
Eine Überprüfung, ob die Vorschriften eingehalten wurden, habe es nach derzeitigem Kenntnisstand aber nicht gegeben, sagte der Innenexperte der SPD-Landtagsfraktion, Thomas Stotko. Auch habe eine Telefonkonferenz, die laut Sicherheitskonzept mit Feuerwehr und Polizei bei drohender Überfüllung hätte geführt werden sollen, nicht stattgefunden.
Das Loveparade-Unglück, bei dem am 24. Juli eine Massenpanik zum Tod von 21 Menschen geführt hatte, beschäftigt am Donnerstag erneut den Innenausschuss des Landtags (15.00 Uhr). Zu dem Termin hat Duisburgs umstrittener Oberbürgermeister Adolf Sauerland (CDU) sein Kommen zugesagt. Loveparade-Veranstalter Rainer Schaller, der in diesen Tagen Videoaufnahmen seiner Überwachsungskameras vom Unglückstag ins Internet gestellt hatte, will dagegen fernbleiben und „Vertreter“ seiner Firma schicken. (ddp)
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