Atlanta. .
Noch immer umkämpft, aber noch immer nicht dicht: Diesmal behindert hoher Seegang die Arbeiten des Ölkonzerns BP im Golf von Mexiko. Verzögerung: bis zu drei Tage.
Hoher Seegang hat am Montag die Arbeiten des Ölkonzerns BP im Golf von Mexiko um bis zu drei Tage verzögert. Das Unternehmen versucht dort derzeit, jenes defekte Absperrventil vom Meeresgrund zu bergen, das ein Austreten von Öl aus der Quelle eigentlich verhindern sollte. Außerdem soll die temporäre Verschlusskappe entfernt und durch ein neues Absperrventil ersetzt werden.
Derzeit hätten die Besatzungen auf den Bergungsschiffen mit bis zu zwei Meter hohen Wellen zu kämpfen, sagte der Sonderbeauftragte der US-Regierung für die Umweltkatastrophe, Thad Allen. Es könne bis Donnerstag dauern, bis die Ingenieure ihre Arbeit fortsetzen und die Verschlusskappe entfernen könnten, die Mitte Juli auf die Quelle gesetzt worden war. Die Kappe soll auf dem Meeresgrund gelagert werden. Das defekte Absperrventil hingegen soll geborgen werden, kommt ihm bei den Untersuchungen des Unglücks doch eine Schlüsselrolle zu. Danach sollen die letzten 15 Meter der begonnen Entlastungsbohrung bewältigt werden.
780 Millionen Liter Öl ins Meer
Die Ingenieure wollen anschließend Schlamm und Zement in die Quelle pumpen, um diese dauerhaft zu verschließen. Ursprünglich war das Ende dieser Arbeiten für den 6. September anvisiert worden. Wegen des Wetters werde dieser Termin aber nicht zu halten sein, sagte Allen am Montag.
Die Bohrinsel „Deepwater Horizon“ war am 20. April explodiert. Dabei waren elf Arbeiter ums Leben gekommen und über Wochen insgesamt rund 780 Millionen Liter Öl ins Meer geflossen.